25.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 10: Der Nebelkanonenlederherrengürtel!


Tankstellenpächter waren einst nette Zeitgenossen, die man aufgrund hoher Benzinpreise anbrüllen konnte. Die Zeiten haben sich geändert!



Man kennt das ja: Man liegt abends im Bett, kann einfach nicht einschlafen, es wird sich hingewälzt und auch hergewälzt, es wird in die Dunkelheit gestarrt, auf die Uhr und auf die Frau und man will sie wecken und fragen ob sie auch nicht schlafen kann, aber man lässt es.
Was liegt da näher, als eine Tankstelle auszurauben. Also stiefelt man in den Keller, holt die alte Platzpatronenpistole aus Kindertagen hervor, man zieht sich ne Strumpfhose der Gattin über das Gesicht, entkommt dem Erstickungstod nur knapp, in dem man flugs in die Küche rennt und mit der Schere ein Loch auf Mundhöhe in die Unterwäsche schneidet und dann geht's auch schon los.
Am Ort des Verbrechens angekommen stürmt man den Laden und sagt das, was man aus Filmen so kennt.
"Geld her, wenn dir dein Leben lieb ist", oder
"Jetzt nur keine falsche Bewegung", oder auch
"Es tut mir leid, dass ich das mache, aber meine Kinder haben Hunger".
Auf keinen Fall sollte man sagen, dass man diesen Überfall startet, weil man nicht einschlafen könne, sonst nimmt der Pächter einen nicht ernst.

Doch dann geschieht es, der Inhaber des Zapfsäulenkonglomerats rückt kein Geld raus, stattdessen steigt hinter ihm Nebel auf und innerhalb von 12 Sekunden ist der ganze Verkaufsraum voll davon und sieht aus wie Loch Ness im Herbstmorgen.
So und nicht anders schützen sich nämlich seit Neustem die Tankstellen NRWs, mit riesigen Nebelkanonen. Sinn und Zweck der ganzen Anlage sei es, dass der Räuber orientierungslos wird und nicht mehr fliehen kann.

Versetzt man sich nun in den nicht schlafen könnenden Unhold, sind mehrere Möglichkeiten da: Sich panisch den Weg durch die dichte Suppe freischießen wäre die erste Option. Da unser Beispiel-Beutezügler nur Platzpatronen hat, ist das nicht weiter tragisch, aber mit echten Patronen wird's schnell ein Massaker.
Wird nicht geschossen, liefe der Räuber alle Nase lang gegen die Tankstellenauslegeware auf der Suche nach dem rettenden Ausgang und dabei geht so manche Nachosauce zu Bruch. In Verbindung mit der Feuerwehr, die von eifrigen Mitbürgern bestimmt gerufen wird, die dann die gesammelte Staffage der Frauenzeitschriften nassspritzt, stellt sich da doch die Frage, ob der Verzicht der Nebelkanone und die Herausgabe eines überschaubaren Geldbetrages für die Tankstellen nicht die bessere Alternative wäre.

Aber ich will den Einsatz der Nebelkanone nicht grundsätzlich verdammen, man kann ja auch auf anderen Feldern des Lebens gruselig überfallen werden. Eingebaut in einen Lederherrengürtel ist die Kanone sogar recht sinnstiftend, denn:
Kehrt der Mann abends heim und steht vor seiner wütenden Gattin, die ihn fragt, wo er so lange abgeblieben sei und woher die Auspeitschstreifen auf seinem Hemd kämen, hat man(n) ein Problem.
Was soll man sagen?
Dass man auf dem Nachhauseweg Zorro über den Weg gelaufen ist, dem die eigene Nase nicht passte?
Doch mit dem Nebelkanonenlederherrengürtel füllt sich die ganze Wohnung in 12 Sekunden mit dichtem Nebel, man tapst ins Schlafzimmer, zieht ein frisch gebügeltes Hemd über, ruft Kalle an, besorgt sich ein Alibi und wenn der Nebel sich verzogen hat, dann kann man anfangen zu sprechen.
So gehen zwar nicht die Tankstellenüberfälle zurück, aber immerhin die Scheidungsraten und das ist ja schon mal ein Anfang.

Schöööööönes Päuschen.

Euer Penny


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