14.1.05

Pennys Wochenrückblick Folge 12:wie ich mir stockbesoffen auf die Schuhe pinkelte!

Zahnärzte. Da wird’s mir ganz anders und Horden von mongolischen Reitern ziehen an meinen geistigen Augen vorbei, die über einen Haufen Zahnärzte hinwegreiten und dabei fröhlich kurzweilige mongolisch-martialische Sätze brüllen. Ich kann dann auch immer sehen, wie die Zahnärzte kurz vor ihrem gewaltsamen Huftod noch mit ihren Zahnarztbohrern herumwedeln. Als wenn man damit ein mongolisches Pferd beeindrucken könnte. HA!
Doch dann, wenn ich zur Besinnung komme und wieder normale Gedanken denke, stelle ich ja fest, dass man bei der Beziehung von Zahnarzt zu Patient doch wohl von einer Hassliebe sprechen muss. Natürlich, so ein Bohrer bohrt ja nicht, er kreischt meistens, genau, diesen hohen Ton meine ich, den normalerweise nur Delphine hören...vermutlich grinsen diese Tiere deswegen kontinuierlich. Und als wenn der Kreischbohrer nicht schon schlimm genug wäre, nein, es gibt ja noch den Raspelbohrer, der einem das gute Gefühl gibt, dass die beiden Gehirnhälften im Kopf scheinbar frei beweglich sind und sich nur allzu gern durchschütteln lassen.
Mannesmut ist in so einer Situation leider nicht mein Ding, weswegen ich immer nach einer Spritze bettele, was mir aber ad hoc nach der Behandlung schon wieder unglaublich leid tut, habe ich doch für die nächsten Stunden das untrügliche Gefühl, dass mir jemand eine Schweinehälfte ins Gesicht genäht hat.
Gut, man kann eine Weile Eindruck schinden, indem man all seinen Freunden und Verwandten zeigt, wie lustig es aussieht, wenn man einen Schluck Mineralwasser aus dem linken Mundwinkel ins rechte Ohr befördert, aber das wird ja auch irgendwann langweilig.
Aber ich sprach von Hassliebe und das möchte ich erklären.
Denn stellen wir uns vor, die Mongolen hätten Erfolg gehabt und hätten all die Kieferchirurgen und Dentalkünstler ins Jenseits befördert.
Dann hätten wir was nicht? Rrrrichtig...Zahnärzte.
Keine Zahnärzte auf dieser Welt sind glaub ich schlimmer, als einen Zahnarzt zum Nachbarn zu haben.
Denn wo würden wir dann hingehen, wenn uns ein Zahn herausbricht, weil wir der Meinung waren, dass wir unbedingt in die Disko reinmüssen, auch wenn es dem Türsteher nicht gefällt, dass wir Vans von 1985 anhaben?
Wo würden wir hingehen, wenn uns das fünfte Mädel pro Woche konsterniert: “Hör mal, Dein Gemächt beeindruckt mich wirklich...aber Deine Zähne sind schief?“
Auf eine einsame Insel fliehen?
Wir erinnern uns an Tom Hanks in „Cast away“ – Verschollen?
Wie er sich mit einem gefundenen Schlittschuh den entzündeten Zahn aus dem Gesicht haut?
Man muss sich das mal bildhaft vorstellen, so in 3d und mit Sound und so: Ohne Dentalisten würden ganze Menschenmengen in den Kaufhäusern dieser Republik Schlange stehen und sich Schlittschuhe in den Mund stecken. Wie würden wir dann wohl unseren Zahnstein entfernen?
Mit einer Stichsäge?
Und was die Weisheitszähne angeht, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass so ein Schlittschuh nicht reicht. Da würden dann Bush`s Miniatombomben ihr erstes Einsatzgebiet finden.
Bei näherer Betrachtung sollten wir über jeden Zahnarzt froh sein, der existiert und he: wenn er Euch wehtun will, kauft Euch ein Pferd und lernt ein paar böse Sätze mongolisch.

Ein anderes interessantes Bild bot uns Prinz Harry in dieser Woche im Nazikostüm.
Da brüllte die Welt plötzlich laut auf, als dieser Sohn der verstorbenen Prinzessin aller Herzen (auch der faschistischen?) plötzlich mit Hakenkreuzbinde, Glimmstengel und Glas auf einer Party herumlungerte.
Er ist aber auch unintelligent dabei vorgegangen, denn mit einer KuKluxKlan – Mütze hätte ihn keine Sau erkannt und die Aussage wäre in etwa die gleiche geblieben, aber gut.
Sarah Ferguson, selbst presse-erprobt bis in die roten Haarspitzen war nun auch gleich der Meinung, dass der kleine Prinz nun ein Pause verdient hätte.
Das ist richtig, denn wie soll man denn Welteroberungspläne schmieden, während einem Sun-Reporter auf den britischen Wecker gehen. Harry hat das ganze natürlich eingesehen, so von ganz von selbst selbstredend und hat gesagt, dass das Kostüm wohl schlecht gewählt sei.
Auch hier wieder volle Kanne Pisamüll.
Statt dass er einfach behauptet, dass ihm irgendein zugekokster Partygast im Wahn die Binde aufs Khakihemd geklebt hat, sollen wir also nun denken, dass der kleine Harry im Kostümladen stand und stundenlang gehadert hat, ob er nun das Cowboy- oder das Nazikostüm wählen soll.
Nene.
Jetzt muss der Harry ins KZ, quasi als pädagogische Massnahme, aber irgendein schlauer Fuchs aus dem britischen Königshaus (vielleicht so ein 120 Jahre alter Butler) muss ihm voher unbedingt mitteilen, dass er das Kostüm dabei zu Hause lassen muss, um weiteren Missverständnissen aus dem Weg zu gehen.
Übrigens kaum ein Persönchen hat sich über das Kostüm seines Bruders William aufgeregt, denn der war nämlich als Wildkatze gekommen. Unbestätigten Gerüchten zu Folge muss William laut Charles nächsten Monat das Musical „Cats“ besuchen (wer hier gelacht hat, der hat einen echt grenzwertigen Humor )
Zu guter letzt muss man noch festhalten, dass in jeder verfaulten Tanne ein frischer Zapfen hängen kann, zumindest sieht die SUN das so, denn man könne doch froh sein, dass der Prinz nicht in einer schwarzen Uniform erschienen ist. So können wir uns alle glücklich schätzen, dass Harry sich nur als kleinen unbedeutenden Nazisoldaten sieht und nicht etwa als Obergeneral. Puh. Welch ein Weltenglück.

Wer nun noch auf die Geschichte mit den bepinkelten Lackschuhen wartet, den muss ich enttäuschen. Nach fast 11 Worüs wollte ich auch endlich mal eine reißerische Überschrift bringen, die viele einfach nur dazu verleitet, auf den Rückblick zu lesen und wie verrückt nach der bekloppten Geschichte zu suchen. Ausserdem trinke ich gar keinen Alkohol.
So.
Ich wünsche Euch eine schöne Woche.