29.12.06

Das Weihnachtsmartyrium des kleinen Max morgen hier auf diesem Kanal

hohoho

23.12.06

Pennys Wochenrückblick Folge 77: Von Vollbärten und anderen Arbeitshindernissen!

Ist es nicht ein unermessliches Glück, wenn man von etwas Zeuge wird?
Kommt drauf an.
Diese Woche konnten wir alle Zeuge werden von einer medial verordneten Heuchelei, die auf uns losgelassen wurde.
Zunächst begann ja alles recht harmlos, aber auch ein bisschen aufbauschend.
Kurt Beck, der als Entdecker der Unterschicht in den Jahresrückblicks-Schwarten ein lauschiges Plätzchen einnehmen wird, prallte mit eben dieser Schicht zusammen.
Beziehungsweise prallte sie auf ihn und zwar in Gestalt des Arbeitslosen Henrico Frank.
Das Szenario war ein gar dramatisches, so las man es in den Zeitungen. Der arbeitslose Mensch kämpfte sich vor bis zu Herrn Beck und beschwerte sich laut bei ihm über die Ungerechtigkeit im Allgemeinen und Hartz 4 im Speziellen. Wie das nun so ist in solchen Situationen, in denen nicht genug Zeit bleibt, sich eine wohl überlegte verbal formulierte Reaktion zusammenzuschustern: man sagt, was man denkt!
Natürlich hätte Kurt Beck dem Pöbelnden – bei angemessener Reaktionszeit – sofort einen Job zur Verfügung gestellt.
"Sei mein dreizehnter Bodyguard!“, hätte er gerufen, wäre er nicht so verdammt überrascht gewesen.
Stattdessen dies:
„Rasieren und waschen sie sich erstmal, dann bekommen sie auch einen Job!“
Aha!
Das rummste.

Ohne nun das genaue Gesicht des Menschen zu kennen, war sofort reflexhaftes Beleidigtsein angesagt bei allen, die nun nicht gerade „Politiker“ als berufliche Laufbahn gewählt haben:
„Wie kann der so was denn…? Was fällt ihm denn…? Wieso sagt der denn…? Hätte man das nicht anders…?“
Ein Bärtiger beleidigt einen anderen Bärtigen wegen seines Bartes.
So was gab es schon lange nicht mehr in unserem Land. Und schon hier muss man mit der Argumentationsfeile anrücken und herumschrubben an den Aussagen derer, die sich da auf den Bart getreten fühlen. Denn unabhängig von der Tatsache, dass Äußerlichkeiten in unserer ach so tiefgründigen Welt keine Rolle spielen dürften, steht fest:
Fratzenflaum ist nicht gleich Fratzenflaum.
Denn der wohl strukturierte 8-Tage-Bart von Herrn Beck vermittelt Nichtblinden einen gänzlich anderen Eindruck als der Wildwuchs im Gesicht des Gehartzten:
Der Bart von Herrn Beck ist gepflegt. Macht einen geplanten Eindruck. Krabbelnde Mikroorganismen mit einem ausgeprägten Hang zum Eierlegen sind nicht zu erwarten.
Nie würde einer auf die Idee kommen und sagen:
„Herr Beck, verdammtnocheins! Rasieren sie sich doch mal, dann werden sie auch ein guter Politiker!“
Anders der Gesichtsteppich von Henrico Frank. Da wildert und wuchert es in sämtliche Richtungen. Ein System ist nicht erkennbar. Über Mikroorganismen will niemand Auskunft geben.
So einfach und doch so schwer ist das hier in unserem Land. Man muss da bärtetechnisch feinfühlig differenzieren. Einer, der seiner Antlitzperrücke reichlich Pflege angedeihen lässt, der kann es in diesem Land zum Politiker bringen während einer, der es nicht so genau nimmt, nur dazu kommt, Politiker zu beschimpfen.
So weit, so polemisch.
Wie nun Herr Beck zu der Teilaussage kommt, dass der Henrico sich waschen soll, bleibt indes im Nebel der Mysterien verborgen. Wir wollen hoffen, dass Herr Beck nicht nahe genug dran war, um das zu beurteilen. Positiv betrachtet könnte man das als Volksnähe betrachten, aber auch als Politmensch einer Arbeiterpartei hat man sich selbst hoffentlich innere Zäune aufgebaut, die man sich zu übersteigen nie trauen wollte.

Nun ging es vielen gar nicht darum, ob Herr Beck Recht hatte oder nicht. Ob Herr Frank mit mehr Hygiene seine Jobchancen würde steigern können. Wenn man es genau überlegt:
Es gibt ja auch Jobs, wo ein Kontakt zur Außenwelt nicht nötig ist. Gruftputze zum Beispiel. Da kann man mit ausgekugelter Schulter und Maden im Haar herumrennen und niemand fühlt sich gestört, wenn dieser arme Mensch nur gewissenhaft seine Arbeit erledigt. Jeder halt nach seinen Möglichkeiten.
Da die öffentliche Meinung, dezent gelenkt von den Medien, aber nicht zu unterschätzen ist und man ja nun immer noch in einer Arbeiterpartei an Gesetzestexten werkelt, musste reagiert werden. Kurt Beck erklärte den Hencrico kurzerhand zur Chefsache und kümmerte sich höchstpersönlich um den netten Herrn. Termine wurden beiseite gefegt, der Radiergummi wuselte durch den Beck’schen Terminplaner wie ein gefräßiger Käfer:
Mittagessen und Wackelpudding mit Angie – GESTRICHEN!
Boxkampf mit Edmund zum Thema Gesundheitsreform – WEG!
Lanparty mit counterstrikebegeisterten Kabinettskollegen - NIX DA!

Ab da zählte nur noch Henrico Frank. Scheitert Henrico, scheitert Deutschland. So kam Herr Frank über Nacht zu seiner ganz privaten Arbeitsagentur. Ohne Schlange stehen in der Kälte. Keine Marke ziehen. Herr Beck wollte höchstpersönlich dafür sorgen, dass Herr Frank einen Job bekommt.
Soviel politisches Engagement sind wir Deutschen aber nicht gewohnt, da bekommen einige Ausschlag. Gewohnt ist man es, dass Parteien Gesetze erlassen, über die wir dann fröhlich schimpfen können wie wild gewordene Rohrspatzen. Aber ein einzelner Politiker, der sich einem einzelnen Schicksal annimmt, das verdaut sich ähnlich federleicht wie zwei Kilo Sauerkraut mit Eierpunsch.
Um dem „Good Will“ – Gedanken Rechnung zu tragen, schwang der Arbeitslose den Rasierer. Es machte Schnipp, es machte Schnapp und vermutlich auch RRRrrrrrssssrrrr. Dann kam noch ein Kamm zum Einsatz. Und – wenn Herr Beck nun Recht hatte – vermutlich auch Kernseife. Gut, die sieben Ohrringe blieben und auch das an sich vielleicht eher jobfeindliche Tattoo auf dem Handrücken ließ sich übers Wochenende nicht spontan und gesellschaftskompatibel weglasern.
Doch die Tendenz stimmte, Henrico war bereit, auf das engagierte Angebot von Herrn Beck einzugehen. Es hätte eine der schönsten Geschichten eines an schönen Geschichten nicht armen Jahres werden können, so richtig mit Taschentuch-Happy-End. Kurt und Henrico, zusammen abgelichtet, der eine den Daumen nach oben, der andere sanft lächelnd. Die SPD hätte ein prima Motiv für den nächsten Wahlkampf gehabt und irgendein furchtbar kreativer Parteigenosse hätte einen furchtbar grausamen Satz unter das Motiv geklöppelt:

„Wir kümmern uns um jeden Arbeitslosen…wenn es sein muss, auch persönlich!“

Zusammen mit den Grünen hätte man die Gengesetze geändert und 4 Millionen Beck-Klone auf die schreiend flüchtenden Arbeitslosen losgelassen.
So hätte es laufen können.
Aber es kam ganz anders.
Die Stimmung kippte, weil man nun ein bisschen genauer hinschaute. Plötzlich erinnerte man sich, denn Frank trug an seiner Lederjacke einen Button:
„Arbeit ist Scheiße!“
Ja, hätte man das vorher gewusst, manches wäre uns erspart geblieben. Denn Henrico hatte offenkundig nicht vor, zu arbeiten. Acht Stellen, die Herr Beck ihm besorgte, wurden abgelehnt. Von seiner Pressesprecherin. Auch hier, landesweit Reflexe:
„Wieso hat so einer denn eine…? Wieso bekomm ich keine acht…? Was fällt dem eigentlich…?“
Tatsächlich ist die Frage nicht unberechtigt, warum ein Hartz 4 Bezieher eine Presseprecherin sein Eigen nennt. Die hat Herr Frank schließlich auch nicht beim Bepöbeln des Herrn Beck benötigt. Aber wenn die Zeitung kommt, dann muss man schon ein bisschen organisierter sein. Henrico Frank bekam von nun an keine Jobs mehr um die Ohren gekloppt, sondern nur noch fiese Nachrichten auf Seite 1. Vom bärtig Beleidigten fiel er herab auf den Thron, auf dem Deutschlands „frechster Arbeitsloser“ sein Zepter schwingt und die Stütze sollte man ihm auch kürzen. Nen guten Grund für die plötzlich aufkeimende Arbeitsunlust gab es dann aber doch: Eine Schulterprellung, die sich Herr Frank zuzog, als er aus seiner Hollywoodschaukel fiel. Wer sich nun an den Kopf packt und sich immer wieder fragt, warum so einer – ja so einer – ne Hollywoodschaukel sein Eigen nennen darf, der stellt die falschen Fragen.
Es gibt interessantere:
Muss die Welt in solchen Momenten in Gut (Beck als Arbeitsagentur, Frank vor der Rasur) und Böse (Beck beim Beleidigen, Frank beim Arbeit ablehnen) eingeteilt werden? Wo da die Grenzen doch eh recht schwammig sind? Kann man nicht dazu übergehen, Menschen danach zu beurteilen, ob sie sich einfach nur seltsam benehmen? Frank, der acht Arbeitsangebote nicht annimmt? Beck, der sich den Hintern für einen hoffnungslosen Fall aufreißt, während andere händeringend nach Arbeit suchen? Die BILD, sie Menschen auf Sockel stellt, nur um danach wieder runterzustürzen? Wir, die wir dieses Treiben betrachten und uns in unserer Meinung derart lenken lassen und hoffentlich nicht glauben, dass alle Arbeitslosen sich so benehmen?
Das nehmen wir uns für das neue Jahr ganz doll vor, versprochen.

Der Rückblick erscheint sogleich :)

stay tuned...

Penny

17.12.06

Pennys Wochenrückblick Folge 76: Den Bohlen hat man bestohlen! Zeig Dich, Stefan...

Natürlich ist aus Überfällen nur selten etwas lustiges herauszufiltern, ein Pistölchen am Kopf, Geschrei in der Bude oder das hektische Gefriemel am Tresor, das alles steht nicht gerade als heitere Aktivität auf der Tagesplanung.
Trotzdem passiert es immer wieder, es macht Ding Dong, die Tür öffnet sich und der Unhold poltert herein oder aber – wenn dem Sittenstrolch nach sozialer Interaktion nicht so recht ist – er wartet, bis das Opfer häuslich abkömmlich ist und knackt das Fenster auf.
Dann wird meist erstmal Unordnung geschaffen, Einbrecher haben nur selten einen Sinn fürs Ordentliche, was an ihrem subtilen Sinn fürs Zeitgefühl liegen könnte und an der aufkeimenden Hektik bei der Suche nach versteckten Tresoren und verborgenen Reichtümern.
Man kennt das ja aus Filmen. Die großen und schweren Geldaufbewahrer werden mit Vorliebe hinter Wandteppichen und preisgünstigen Dali-Kopien ins Mauerwerk gekloppt.
Aber warum?
Warum immer hinter Bildern? Warum nicht hinter den Fliesen in der Dusche? Oder man stopft all seine Wertsachen zwischen Grafikkarte und Motherboard in den PC und hofft, dass der Lüfter keinen Mist baut?
Ich sag’s Euch.
Noch-mehr-Unordnung.
Das soll ja keine Geldschrank-Schnitzeljagd werden, wenn die Diebe im Haus herumirren.
So ein gepeinigter Hauseigentümer wünscht sich nämlich die „Aha, die Aktien und des Großmutters Schmuck sind im Safe da hinter dem Geschmiere an der Wand, schnell hin und schnell weg!“ – Aussage mehr als ein in der Eingangshalle von den Unholden ausgesprochenes „Nun, jetzt stehen wir an diesem Tor und sind so dumm wie nie zuvor, hauen wir die Hütte kurz und klein, irgendwo muss die Knete sein!“

Aber wie es abläuft, ist letztlich egal. Am Ende der Das-Heim-wurd-leergeräumt-Kette steht keine Party. Niemand lädt seine Freunde ein zu einer kleinen Entweihungsfeier, zu der man selbst zusammengeschraubte Salate mit aromahaltender Alufolie mitbringt.
Es wird aufgeräumt und getrauert um den Verlust der Dinge und der Sicherheit. Nur ganz wenige setzen sich hin und geben erstmal einer Zeitung ein ausführliches Interview.
Zum Beispiel Dieter Bohlen.
Da prominente Menschen seltener überfallen werden als der gemeine Willi aus dem einfachen Volke, sah man sich scheinbar darum bemüht, dieses Ereignis nachrichtentechnisch ganz groß aufzudröseln. Gut, einen Bericht ist das ganze natürlich schon wert, unerwähnt soll es nicht bleiben und weiße Flecken in den Tageszeitungen finden auch niemand kaufenswert.
Auch soll hier nicht der Eindruck entstehen, dass man im Sinne und der Anwendung des Antidiskriminierungsgesetzes nun jeder Überfallene namentlich in der Presse erwähnt werden soll.
Sonst muss man ganz neue Rubriken einführen, die dann den nicht schön klingenden Namen „Heute wurden ausgeraubt:“ tragen, gefolgt von einer Liste der Personen und Kurzbeschreibung ihrer Schicksale. Wollen vermutlich auch die wenigsten. Weil solche Spartenvorschläge in den Redaktionssitzungen nicht auf der Tagesordnung zu finden sind, bleibt eben mehr Platz für den Überfall auf den Didda.

Nun, genau stehts eh nicht im Protokoll, wer nun zuerst da war: die BILD-Zeitung mit einer bestimmt schwer besorgten Katja Kessler oder aber die einhundert Polizisten, die ausschwärmten, um die Unholde zu fassen.
100 Polizisten?
Genau, 100 Polizisten. Sogar mit Hub-schrapp-schrapp. Ein ganz schöner Aufwand, wenn man bedenkt, dass kein Personenschaden entstanden ist.
Man kann nur froh sein, dass einer der Ganoven so strunzdumm war, sich die Maske vor der Haustürkamera vom Gesicht zu reißen, die Spekulationen wären vermutlich in alle Richtungen gegangen, wer denn da den Dieter überfällt, vermutlich sogar bis hin zu der hinter vorgehaltener Hand gestellte Frage: „Wo hielt sich eigentlich Thomas Anders zur Tatzeit auf?“
Aber auch so gab es noch genug zu lachen, denn als dem Didda seine Erinnerung von ihrem Kurzurlaub zurückkehrte ins heimische Hirn, fiel es ihm ein:
„Einer der Täter heißt Stefan!“
Sapperlott.
Da wir Menschen mit dem Vornamen Stefan in Deutschland bequem an einer Hand abzählen können, wurde der Täterkreis ad hoc eingeengt und der Fall kann eigentlich schon als gelöst betrachtet werden.
Nur eben mal schnell alle Stefan’s nach Tötensen zur Gegenüberstellung, Speicheltest, Fingerabdruck da lassen und dann wird die Akte geschlossen.
Währenddessen melden sich Menschen zu Wort, die – so tief uns das alle betrübt – sonst nicht viel zu sagen haben. So zum Beispiel Nadja Abdel Farrag. Statt den armen Dieter aufs tiefste zu bemitleiden, behauptet sie dagegen lieber, dass er ja „ganz schön blöd sei“, dass er sein neues Tonstudio ins Haus installieren ließ, denn „so was ziehe Verbrecher nun mal an.“ Schön, dass die Nadja da jetzt so aufrichtig und ehrlich mit dem Ex umgeht, eine Rückkehr nach in Bohlens Arme schließt ein derartiges Verhalten aber aus.
Auch ein „Sicherheitsexperte“ hatte eine Meinung, denn so ein Prominenter wie Herr Bohlen müsste möglichst nicht überwindbare Zäune im Garten installieren und auch ansonsten sich unauffällig verhalten und schon gar nicht mit seinem Reichtum herumprotzen. Wenn man noch ein paar derart schlaue Leute befragt, kann man schon den Eindruck bekommen, dass es ein Verhaltensmuster gibt, bei dem den Ganoven einfach nichts mehr übrig bleibt, als einen zu überfallen. Der Psychologe spricht da von Einbruchs-Zwang, wenn Prominente mit Scheinen wedeln und in Castingshows dumme Sprüche reißen. So was wirkt sich vor Gericht auch gleich strafmildernd aus.
Man kann sich jetzt schon die Frage stellen, was einem ein schicker Zaun und hochauflösende Kameras so nutzen, wenn das Hirn der Haushälterin auf Durchzug steht und diese einfach Hinz und Kunz und Stefan’s die Tür bereitwillig öffnet!
Aber hundertprozentige Sicherheit gibt’s da vermutlich sind.
Sind ja auch alles nur Menschen.
Und was muss, das muss.
Was aber echt nicht muss (abgesehen von der Tatsache, dass ich hier mit dem Phrasenhattrick um die Ecke komm), ist der BILD – Zeichner.
Weil nämlich mittlerweile selbst die aussagekräftigsten Fotos schon nicht mehr ausreichen, um die Dramen der Menschheit adäquat darzustellen, hat man in der Klatschzeitung einen Pinselschwinger engagiert. Nen Namen hat der nicht und auch wie alt der Zeichner ist, weiß man nicht.
Ich tippe: Er heißt Jan Frederik und wird nächsten Sommer Acht. So sehen nämlich seine Bilder aus.
Situationen in denen sich einfach kein glitschiger Fotograf installieren ließ, malt Jan Frederik auf mit dem Wasserfarbkasten vom letzten Weihnachtsfest.
So war zum Beispiel kein Knipser anwesend, als der Dieter mit seiner Lebensgefährtin und seinen Bediensteten gefesselt auf dem Küchenboden lag. So ein Bild wäre auch verwerflich gewesen, hätte der Fotograf doch die Pflicht gehabt, die geknebelten zu befreien aus ihrer unsäglichen Situation. Stattdessen wird so was dann also gemalt. Jan Frederik ist aber ein ganz talentiertes Bürschchen, schafft er es doch, den Dieter lüstern und seine Freundin ein wenig desorientiert schauen zu lassen, wogegen die Haushälterin ein bisschen betrübt ausschaut und das zu Recht, darf sie doch aufgrund ihrer unvorsichtigen Pfortenöffnung mit Gehaltsabzug rechnen.

Nun, der Fall ist noch nicht gelöst. Aber Erkenntnisse haben wir schon gewonnen. Dass wir wohl nicht die Zeitung anrufen, wenn wir mal überfallen werden. Dass wir Kaffee höchsten für 5 – 6 Polizisten kochen müssen und nicht für hundert. Und dass wir unseren Kindern keine Pinsel in die Hand drücken, auf dass sie unser Martyrium gestalterisch zu Papier bringen.
So wird’s laufen.

15.12.06

Pennys WOchenrückblick Folge 76 erscheint am Sonntag, den 17.12.2006

Letzte Woche ist mir einfach nix ordentliches eingefallen. Ich hatte eigentlich das Thema Nichtrauchergesetz und Killerspiele auf dem Tablett, aber mir wollte beim besten Willen nichts aus der Feder rinnen. An diesem Sonntag dürfte aber ein Rückblick erscheinen. Bis dahin Danke fürs auf der Seite vorbeischauen.

Take Care

Penny

9.12.06

Der Rückblick erscheint im Laufe des Tages

Sorry, Woche war recht stressig

Take Care

Penny

UPDATE: Wird wohl doch eher Sonntag.

2.12.06

Pennys Wochenrückblick Folge 75: Mach breit die Beine, die Tor mach weit und sorg bei uns für Heiterkeit!

Ich nehme mir die Freiheit heraus einen bescheuerten Witz zu erschaffen. Einfach so und aus dem nichts. Bereit? Ok, behauptet nicht, ich hätte Euch vorher nicht gewarnt.

Was sagt der Slip von Britney Spears zum Tanga von Paris Hilton?
„Mann ist das hier stickig in der Kommode, wann holen die uns denn mal raus?“
Darauf der Tanga von Paris Hilton:
„Also, ich bin schon ewig hier.“

Jetzt die gute Nachricht. Der Wochenrückblick dürfte besser werden, als das Scherzchen eben. Ist ja auch nicht schwer. Doch anders lässt es sich nicht einleiten, anders bekomm ich den Bogen nicht hin.
Wir erlebten diese Woche – mal wieder – den brutalen Absturz eines Weltstars.
Und das kam so:
Die Britney hatte einfach keine Lust mehr, Ehefrau eines verlodderten Ehemannes zu sein und reichte flugs die Scheidungspapiere ein. So was geht ja in Amerika immer ruckizucki, wo in Deutschland erstmal lange Gespräche geführt werden, ist man überm Teich schon gut ne Woche nicht mehr Mann und Frau.
Sofort sah man in der Öffentlichkeit einen Wendepunkt im Leben der jungen Frau, die ja noch vor ein paar Jahren steif und fest behauptet hat, sie würde einst als eiserne Jungfrau das irdene Dasein verlassen.
Nun würde es also endlich wieder aufwärts gehen mit dem Popsternchen, endlich neue Platten, neue Konzerte, vernünftig lackierte Fingernägel und nicht abgefressen wie alte Bootssteg-Balken.
Doch nein, so ist es erst mal nicht, Britney genießt ein bisschen ihre neue Freiheit und zieht durch das Nachtleben wie Leute das eben so machen, wenn sie aus einer langweiligen Beziehung zurückkehren ins Partygeschehen.

Nun trafen mehrere Komponenten zusammen, die die Berichterstattung der nächsten Tage bestimmen sollten.
Britney trifft sich nämlich nicht mit ehemaligen Schulfreunden zu gepflegten Doppelkopf- und Strickrunden um über den Weltfrieden zu diskutieren, nein, sie zieht durch die Diskotheken und zwar mit Paris Hilton und Lindsay Lohan. Da wird der Nachtclub erfüllt von der geballten Intelligenz drei aufgeweichter Aufbackbrötchen, möchte man meinen.
Doch darum geht’s hier gar nicht.
Denn da Britney und ihre neuen Freundinnen nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Location eilen, weil’s vermutlich uncool und zu kalt zugleich ist, fährt man mit einer Limousine, nein, man lässt sich fahren und am Zielort gilt es, aus dem Fahrzeug auszusteigen.
Hier muss man kurz innehalten, sich genüsslich zurücklehnen, die Augen verträumt schließen und sich dreimal selbst sagen: „Mann was hab ich doch für ein Glück gehabt!“
Und noch mal: „Mann was hab ich doch für ein Glück gehabt!“
Und Finale: „Mann was hab ich doch für ein Glück gehabt!“
Wir Nichtprominenten sind nämlich in der an Wertigkeit niemals zu unterschätzenden Lage, vollkommen unverängstigt und unbehelligt aus einem Auto aussteigen zu können. Ob am Baumarkt, im Kino oder am Haus von Tante Annabella, ein aus dem Gebüsch hechtender Reporter der just in dem Moment auf seinen Kameraauslöseknopf drückt, während wir den heiligen Moment des Aussteigens aus unserem Gefährt zelebrieren, ist nicht zu befürchten.
Anders eben bei den Promis. Die Britney machte die Autotür auf, konnte sich nicht erinnern, wie man als Dame richtig einer Karre enteilt und BLITZ. Hatte die Welt ein Foto.
Zusammenfassend kann man sagen: Die Frau hatte nix drunter.
Wirklich gar nix.
So viel nix, dass man direkt einen schwarzen Balken darüber zu legen sich gezwungen sah in der Regenbogenpresse. Man kann abgerissene Köpfe und tote Eichhörnchen zeigen in Deutschland, aber bei den Schamlippen von Frau Spears liegt scheinbar die Grenze.
Die Kreativabteilung der Namensumwandler in Deutschlands lustigster Tageszeitung mussten Überstunden einlegen, heraus kam die Metamorphose des Vornamens „Britney“ in „Slip-Nie“. Gibt ne Eins mit Sternchen.
So viel Pauschalisierung in nur einem Namen, das hält der stärkste Satiriker nicht aus.
Man war sich auf alle Fälle recht schnell einig. Wer in der Schamregion glattrasiert und nichts drüber tragend aus Autos aussteigt, dessen Karriere ist von nun an beendet.
Nicht das Flodderlodderleben der letzten Monate und schon gar nicht die Tatsache, dass man in den letzten Jahren keine ordentlichen Platten mehr veröffentlicht hat, spielen da eine Rolle, nein nur dieser eine Moment.
Auch hier ungebändigte Freude übers nicht Promisein.
Dass solche Situationen nicht über unsere Vita entscheiden. Das stelle man sich mal vor:
Im Büro den Kaffee mit dem falschen Gesichtsausdruck eingeschüttet und ZACK…fristlos gefeuert.
Im Schwimmbad die Badehosenfarbe falsch ausgesucht und ZACK…Vereinsausschluss.
Man könnte ja auch mal darüber nachdenken, ob Britney Spears uns mit dieser Art ihres Aussteigens etwas mitteilen wollte. Ein stummer Hilferuf. Vielleicht wollte sie sagen:

„Schaut her! Ich bin auch nur ein Mensch!“

Das hätten wir selbstverständlich auch so geglaubt oder eventuell auch nicht. Vielleicht dachten einige bisher, dass sie nur ein Pop-Roboter wäre, weil sie in ihren Videos seltsame Verrenkungen nicht müde zu präsentieren war. Ist es mal jemandem aufgefallen? Diese ruckartigen Bewegungen im Schulterbereich, die von den Akteuren in Musikvideos zur Schau gestellt werden, lassen sich fast nie in hiesigen Diskotheken beim Otto-Normal-Tänzer beobachten. Und warum nicht? Genau, weil die Tanzfläche gesäumt sein müsste mit Sanitätern, die zwischendurch ausgekugelte Gelenke wieder einkugeln.
Aber gut, so hat man wenigstens Gewissheit.
So und jetzt sind wir mal ehrlich. Uns interessiert es wirklich nicht, wie Frau Spears untenrum ausschaut. Es ist eine Presselegende, dass es Menschen auf unserem Planeten gibt, die furchtbar interessiert eine Berichterstattung verfolgen, in der eine Frau Spears aus dem Auto steigt…oder Keanu Reeves sich aus einem Auto heraus übergibt…oder Lindsay Lohan es mit jemandem im Auto treibt.
Diese Reihenfolge „Promi macht Unsinn-Fotograf fotografiert-Zeitung veröffentlicht-Leser kippt fast um vor Begeisterung“ hört beim Punkt „Zeitung veröffentlicht“ einfach auf, da beißt die Maus keinen Faden ab. Man lebt da also unter einer eigenen und faszinierenden Käseglocke des Paradoxons, in der man ernsthaft glaubt, dass man sich gegenseitig ziemlich toll promoten kann, indem man den Unsinn, den Promis täglich so veranstalten, in der Zeitung ablichtet.
Sollte es natürlich doch irgendwo da draußen einen verirrten und vom rechten Wege abgekommenen Menschen geben, der sich länger als 5 Minuten mit so etwas beschäftigt oder wirklich behauptet, die neue CD von Frau Spears sei nun für ihn unkonsumierbar, weil er ihre Geschlechtsteile in der Zeitung vorfand oder aber – viel schlimmer – die neue CD von Frau Spears müsse man gerade aus diesem Umstand heraus an der Kasse vorlegen:
ich werde Seminare geben, um solche Menschen von ihren Leiden zu befreien.

Eine schöne Woche.

1.12.06

Hallihallo

aus technischen, terminlichen und gesundheitlichen Gründen meinerseits und wegen der Unfassbarkeit bezüglich der Berichtserstattung zu Britney Spears gespreizten Beinen andererseits muss der Rückblick leider morgen erscheinen. Dann aber richtig.

Penny