30.9.04

Pennys Wochenrückblick Folge 6: Individualfeminismus ist nicht für jeden Mann geeignet

Die Welt befindet sich im Wandel...
Das ist nicht nur in Mittelerde so, sondern auch im guten alten Deutschland.
Barbara Dickmann ist auf jeden Fall der Meinung, dass sich so einiges verändern sollte.
Was? Ihr kennt Barbara Dickmann nicht?
Dann wird’s Zeit, männerüberschwappendes GSPB, denn Barbara Dickmann wird von nun an Euer Fernsehleben entscheidend verändern, dess diese Dame ist Redaktionsleiterin bei „Mona Lisa“.
Barbara Dickmann möchte nämlich, dass sich mehr Männer ihre Sendung angucken, in der unter anderem die Frau des Jahres gewählt wird.

Also mit anderen Worten, der Feminismus ist im Arsch.

Mit dem Feminismus ist das ja auch so eine Sache.
www.wickipedia.de kennt sogar mehrere Sorten des Feminismus`.
Das ist ja schon an sich erschreckend, wenn die Augen die Daten ans Hirn weiterleiten, dass der „Universalismus“ im Grunde davon ausgeht, dass es keine relevanten Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt.
Okay, ihr Witzbolde und Anhänger dieser ulkigen Theorie, schnappt Euch einen Mann und eine Frau...wenn ihr sie denn irgendwie auseinanderhalten könnt und dann reisst beiden die Hose runter....da habt ihr schon einen ersten, meiner Meinung nach auch relativ markanten Unterschied.
Nur mal so als Hilfestellung.
Es gibt auch noch den gynozentrischen Feminismus und – das hat mich sehr zum Lachen gebracht – den esoterischen Feminismus.
Das muss man sich mal vorstellen.
Wie soll der denn entstanden sein?
Eine Horde drogenvollgepumpter Pilzfresse...ähhhh...Esoterikerinnen prallt auf einen Haufen schlipstragender Adrogynemanzen.
Es gibt einen dicken Knall und TADAAAAA...der esoterische Feminismus glibbert in die zivilisierte Welt hinein.
Diese Frauen – sie müssen alle arbeitslos sein, ansonsten hätte man für einen solchen Unsinn kaum Zeit – feiern die Walpurgisnacht, auf denen sie folgende Zauberformel wispern:
„Wir sind Frauen, wir sind viele! Wir erreichen unsere Ziele.“
Jaaahaaaa. Ihr seid Frauen, ihr seid viele.
Erst mal 5 Euro ins Phrasenschwein und dann anstellen zum aufn Kopp hauen.
Das ist ja fast so schlecht wie die LKW Werbung: „Unseren Laster können sie überholen, unsere Leistung nicht!“
Der Feminismus fordert auch das Recht auf Abtreibung.
Hier werden dann weitere kreative Phrasen a la
„Ob Mütter oder keine, bestimmen wir alleine“ ausgekotzt.

Nun gut, grau ist alle Theorie und die Praxis zeigt nun mal, dass – wie oben bereits erwähnt – der Feminismus ein bisschen defekt ist.
Nimmt man das Wort „Feminismus“ mal in den Mund – also oralisiert – und schliesst dabei die Augen, so treten knochige Weibsbilder mit extrem kurzen Frisuren im Geiste auf, eine Hand ständig zur Faust über den Kopf geballt, immer angriffslustig und – dies vor allem – in einer Tour keifend, schreiend, brüllend.
Das dies ein dummes Klischee ist, genauso wie das vielumheulte „Frauen können nicht einparken“, dürfte auch dem letzten Schwanzträger klar sein.
Allerdings macht es sich manche Frau auch schwer und tut Dinge, die man bei wickipedia.de fast schon als Anti-Feminismus ablegen könnte.
So Britney Spears.
Wir erinnern uns: noch vor einigen Jahren wurde die junge Dame nicht müde, in jede Kamera gelipglosst zu verkünden, dass sie ihren Sarg eines Tages nur mit Jungfernhäutchen besteigen wird.
Knips.
Grinsen an.
Zweiunddreissig Zähne....alle oben.
Grinsen aus.
Sie möchte auf den...äh...Richtigen warten, hiess es damals, wobei sich alle Frauen auch gerne mal fragen dürfen, was denn mit einer derartigen Wischi-Waschi-Bemerkung gemeint ist....der Richtige.
Britney Spears hat übrigens ärztlich verordnet bekommen, beim Gehen nicht zu grinsen.
Sie schliesst dabei nämlich derart fest die Augen, dass jeder Laternenpfahl eine tödliche Gefahr darstellt.
Harhar, was für ein Machowitz.
Aber gut, dieses „ich bleib ne Virgin, echt jetzt“ – Versprechen an Öffentlichkeit und Fans hat schon etwas selbstbestimmendes, ja geradezu feministisches an sich, das uns zeigen soll: ich erklär Euch, wo`s lang geht.
ICH MACH FÜR NIEMANDEN DIE BEINE BREIT.
Jawoll.
Knips.
Grinsen an.
Man musste einfach Respekt haben vor einer Dame, die – wow – derart Zurückhaltung übt.
Vor einigen Tagen hat eine Frau im engsten Familienkreis ihren Freund geheiratet.
Die weiblichen Hochzeitsgäste hatten rosa seidene Trainingsanzüge an, auf denen das Wort „Bitch“ eingestickt war.
Die Männer hatten blaue Trainingsanzüge...auf denen stand das Wort Zuhälter.
Es gab Hot Dogs.
Nach der Hochzeit verschwand das Brautpaar poppend drei Tage im Hotelzimmer.
Das lustige daran ist, dass es sich bei der Braut um jenes Mauerblümchen handelt, das mit so grenzdebilen Titeln wie „Oooops, I did it again“ in den Charts landete.
Ich kenne Sozialhilfeempfänger die geschmackvoller geheiratet haben, aber darum gehts hier ja nicht.
Ich frage mich, ist das jetzt auch feministisch?
Eine Hochzeit derart lächerlich zu zelebrieren?
Jemanden zu heiraten, der vor kurzem noch verheiratet war?
Man sieht, hier kommt man – und Frau – bereits in Erklärungsnotstand.

Auch lokal gibt es Anzeichen.
Hier in Dortmund gibt es die Mayersche Buchhandlung und wie in jedem Schmökerladen werden auch hier die Bücher in Genres eingeteilt.
Wer nun mit derlei Schubladendenkerei ein Problem hat, kann sich ja mal vorstellen, wie es wäre, in eine Buchhandlung mit 20.000 Büchern zu kommen, die gänzlich unsortiert dort herumlungern.
Viel Spass beim suchen.
Auf jeden Fall findet man dort die üblichen Sparten, Horror, Krimi, Thriller, Kochbücher und so weiter.
Und dann gibt es dort noch die Kategorie „freche Frauen“
Ja tatsächlich, dort finden sich Bücher VON frechen Frauen FÜR freche Frauen, also die gesamte Hera Lind Kollektion zuzüglich lustiger Bücher mit dem Titel „gute Mädchen kommen in den Himmel, böse kommen überall hin“, wobei man sich hier schon die Frage stellen kann, wo dieses „überall hin“ sein könnte.
Ein Strassenstrich?
Eine Altherrenkneipe?
Eine Hochzeit, auf der die Gäste Trainigsanzüge tragen?
Als ich den ersten Schock dieser feministischen Bücherecke überstanden habe, ging ich entschlossenen Schrittes zur nächsten Buchverkäuferin und fragte sie, wo ich denn die Bücher aus dem Bereich „harte, toughe Machoschweine“ finden würde.
Verständnisloses Dauerglotzen war die Folge und das war mir dann doch zu blöd.

Frauen wollen scheinbar alles selbst machen, wollen Gleichberechtigung, doch scheint es immer noch genug von ihnen zu geben, die in Tränen ausbrechen, wenn sie eine Glühbirne auswechseln oder einen Wasserkasten tragen müssen.
Das ist nicht böse gemeint, sondern genetisch bedingt, schliesslich gab es in den urzeitlichen Höhlen auch keine Glühbirnen und wir wissen doch alle, wer abends das Feuer angemacht hat.

Was für Erfolge hat der Feminismus überhaupt zu verzeichnen?
Muss man es denn schon als Etappensieg ansehen, wenn Alice Schwarzer die Krawatte von Günther Jauch im Promi-Wer-wird-Millionär als Phallussymbol bezeichnet?
Gibt es wirklich Frauen, die auf derartige Äusserungen stolz sind und keifend von der Couch aufspringen:
„JAWOLL ICH HABS IMMER GEWUSST, DER GÜNTHER IS N FRAUENFEIND“
Hach ja, die Geschichte des Feminismus ist eine Geschichte voooller Missverständnisse.
Und paradox obendrein.
Manch eine Frau beschwert sich nämlich über den feingerippten, bierbauchvorsichhertragenden und sesselhockenden Ehemann.
„Mein Mann könnte ein bisschen mehr Sport vertragen“, wispern sie am Frauenabend.
Liebe Feministinnen, ihr solltet froh sein über ein derartig verformtes Stück Mann.
Könnt man sich denn einen besseren Zustand vorstellen, um das Zepter der Hausmacht an sich zu reissen?
Die perfekte Formel für Feminismus lautet hier:
Dem Mann das Warsteiner und die Fernbedienung aus der Hand reissen, durchs Haus und den Garten rennen und sich schäbig scheckig lachen, wenn der Mann mit seinen einhundertzwölf Kilo nicht mehr mitkommt.
Intelligenter Feminismus.
Genauso wie es keinen Grund gibt, nach der prolligen Manns-Äusserung
„Frauen hintern Herd“ wie ein HB-Frauchen an die Decke zu gehen und mit Emma Heftchen zu wedelnd.
Ein cooles und augenzwinkerndes „Hey, Schatz, was soll ich denn hinter dem Herd, die Knöpfe befinden sich vorne“ genügt doch meist, um den Mann zum Schweigen zu bringen, da gibt’s keine Antwort mehr drauf.
Ansonsten bleiben nur noch die Doppelnamen übrig, mit denen sich gerne Politikerinnen und Pädagoginnen kleiden.
Doch meiner Meinung nach bringt diese Erfindung ökonomisch gesehen rein gar nix, nur die Telekom hat etwas davon, denn während der Telefonbegrüssung
„Praxis Dr. Büchsenschütz-Nothdurft, was kann ich für Sie tun“ ist der Einheitenzähler immerhin schon auf Betriebstemperatur.
Gut, mit dem Doppelnamen Nüslein-Volhard könnte man ja eventuell noch im Zirkus Beifall ernten, doch wir sollten uns darauf einigen, dass der Feminismus erst Erfolge verzeichnen wird, wenn

A) Sat 1 „Ich kämpfe um meine Frau“ ab – und durch „Ich kämpf gegen meinen Mann“ ersetzt und
B) eine Künstlerin namens SIDOLINA (mit Alice Schwarzer Maske) folgendes Liedchen in die Radios bringt:


SIDOLINA - Schmeiss die Männer durch den Klub

Ich schmeiss mit Geld, auch wenn’s meinem Mann nicht gefällt
Ich kanns mir leisten, weil er eh für mich bellt.
Ich kaufe Schmuck und dicke Schuhe,
den ganzen Tag,
auch wenn mein dicker alter Homie dieses Verhalten nicht mag.
Ich scheiss auf Blue Curacao Ersatzflüssigkeit,
ich zeig Euch meine Periode, das sorgt für Heiterkeit,
ob OB oder ne Binde von Ca-Me-Lia
prämenstruelle Zicken hab ich immer da.

REFRAIN:
C`mon
Schmeiss die Männer durch den Klub und schrei
Shoe Shoe (Frauenchor, fetter Background halt)
Winkt mit Eurem Schmuck und schrei
Shoe Shoe
Ich trag Alice`s Maske im Klub und schrei
Shoe Shoe
Homie hör mir zu, gib Geld, schrei
SHOE!


Übrigens: im Afghan P0rn0 Remix wird der Refrain durch „Schmeiss die Burka durch den Club“ ersetzt.

Jaja, wem das jetzt hier von der feministischen linguistischen Seite nicht gefallen hat, kann sich ja per PN an mich wenden.
Schöne Woche noch, ihr Obermachos

23.9.04

Pennys Wochenrückblick Folge 5: Sehr geehrter Herr Spengemann, nageln sie mir die Nase und begatten mich untenrum? Gern auch umgekehrt.

Vielen wird die Situation bekannt vorkommen….vor allem, wenn man noch in der Schule, der Berufsschule oder aber in der Brutstätte staatlich subventionierter Faulheit – von einigen auch leichtfertig als „Universität“ bezeichnet – verweilt.

Wird man an diesen Plätzen mit so etwas lebensfremden wie „Hausaufgaben“ konfrontiert, setzt bei den angegriffenen Individuen meist das ein, was der Volksmund „Zombiestarre“ nennt.
Dasselbe gilt für Tests, Hausarbeiten, Abschlussprüfungen und Lernzielkontrollen und vor allem letztere Bezeichnung klingt in meinen empfindlichen Ohren immer ein bisschen faschoid.

Nun gut, der gesunde Menschenverstand flüstert einem nach Erhalt einer solchen Lebensaufgabe ein, dass man derlei Arbeit am besten schnell, adhoc und sofort erledigt, damit man sich flugs wieder den anderen Dingen des Lebens widmen kann.
Mit anderen Worten: man erklimmt den Berg, damit man es „hinter sich hat“.
Das sagt man dann immer so, als wenn einem ein Krebsgeschwür in den Hoden wächst.
So kommt man dann nach Hause und will sich tatkräftig ans Werk schmeissen, man krempelt die Ärmel hoch, setzt einen angestrengten Professorblick auf und in dem Moment macht es irgendwo in den Untiefen der Köpfe im Hippothalamus kaum hörbar „plopp“.
Die Arme heben sich langsam parallel zum Teppcih, die Augen glotzen irre in verschiedene Richtungen und die Zunge hängt leicht sabbernd heraus.
Leichenstarre eben.

So sitzt man dann eine Weile…und meist auch ein bisschen länger.
Hat man diesen Punkt eigentlich unüberwindbarer Langsamkeit in aller Langsamkeit langsam überwunden, meint man wieder, frisch ans Werk gehen zu können (inderruheliegtdiekraftblabla).
Nun schnappt man sich entschlossen einen Stift, man will lernen/Hausaufgaben machen/einen Aufsatz über die 20 verschiedenen Balztänze der Inkas schreiben (unzutreffendes streichen) und stolziert selbstbewussten Schrittes zu den Ordnern/dem Matheheft/auf ein leeres Blatt Papier zu.

Bis die Augen in die laufende, aber leise gestellte Glotze blicken.
Es macht wieder kurz „plopp“ und schon schaut man sich eine Sendung an, in der sich arme Kreaturen gegenseitig anbrüllen.
Moderiert wird dieser Unfug von Oliver Geissen.
So fängt es an.
Der Berg kann warten, an seinem Fuss wartet eine Talkshow, die einen von wichtigen Aufgaben abhalten.
Das wäre wohl alles nicht weiter problematisch, wenn es mal die letzte Ablenkung gewesen wäre, aber der Müll muss noch runter, das neue Playstation 2 Spiel schreit nach Ausprobierung und überhaupt wird es nach siebenundachtzig Monaten mal wieder Zeit, die Schränke auszumisten.
Das ganze wird noch schlimmer, wenn man sichfür eine wichtige Prüfung – so wie ich – ein paar Tage frei nimmt.

Dann potenzieren sich die Ablenkungsmanöver ins unendliche.
Gut, man könnte jetzt so affektiert sein und das ganze „Bildungsurlaub“ nennen, aber das macht einen „WHOOOOHA, Highscore geknackt“ – Ausruf auch nicht besser.
Schämen bis unter den Meeresspiegel sollte man sich, dass man sich von solcherlei Trivialitäten ablenken lässt, statt dem Ernst des Lebens gegenüberzutreten und ihm eine Tasse Kaffee anzubieten. Richtig gruselig wird es erst, wenn die Ablenkungsmanöver extreme Ausmaße annehmen.
Das ist dann der Fall, wenn man:
A) auf die Toilette geht, obwohl man gar nicht nicht muss
B) sich Essen kocht, das man gar nicht mag
C) in einer Frauenzeitschrift blättert oder
D) sich eine Live Schönheits-OP im Fernsehen anschaut.

Punkt D) soll hier noch genauer erläutert werden, denn solch ein Ereignis wurde schliesslich noch nie im Fernsehen gezeigt…bis letzte Woche.
Da wurden die zu kleinen Titten einer zu kleinen Frau aufgepumpt.
Exakt beim gleichen Sender, bei dem sich nachmittags die Leute bei Ollie Geissen das Schmalz aus den Ohren keifen.
Markus Lanz, seines Zeichens jungenhafter Liebhaber der gereiften Birgit Schrowange, begleitet die Patientin interviewtechnisch ins Delirium.
Man weiss nicht genau, ob es nun 240 mG Propofol oder die Fragetechnik von Lance-Boy war, welche die Patientin letztlich hat einschlafen lassen.
Spielt aber auch keine Rolle, die gute Dame war bewusstseinstechnisch auf einem anderen Kontinent.

Dann hat man ihr die Achselhöhlen aufgeschnitten und mann, war ich froh, dass die gute narkotisiert war, an dieser Stelle hätte sie bestimmt gelacht, kalte Skalpelle können heftig kitzeln.
Der Schöni-Chiri liess es sich auf jeden Fall nicht nehmen, mit seiner ganzen Hand in der von dicken Brüsten träumenden Frau herumzuwühlen, um den Brustmuskel zu lösen und zwar so lange, bis auch der letzte Fernsehzuschauer aufs Parkett gekotzt hat.
Ich hab vorher abgeschaltet und war mir nun nicht mehr so sicher, ob das Halbeinkünfteverfahren oder dicke Titten einen höheren Wert im Leben eines normal denkenden Menschen haben sollten.
Ich hab dann die Arme parallel zum Teppich gehoben, meine Augen ein wenig verdreht und die Zunge ein Stück weit raushängen lassen und in diesem Zustand bin ich dann ins Bett getorkelt.

Am Samstag bei meiner Vermögensberaterprüfung wusste ich übrigens wieder, dass dicke Titten nichts nutzen, wenn man über das Halbeinkünfteverfahren sinnieren soll.
So, nun möchte meinereiner dem Kultursender RTL nicht die ehrenvolle Absicht absprechen, dass es das äusserste Bestreben des Programmdirektors war, dem glotzenden Volke in quasi wissenschaftlicher Intention darzustellen, warum und vor allem wie jetzt so ein Brustmuskel gelöst wird.

Mitnichten.

Ich hab so was derart interessantes auch noch nicht gesehen, aber wie es mit so manch interessanten Sachen ist, bringen sie einen im Leben nicht wirklich weiter, Fussballergebnisse der Lieblingsmannschaft und die Herstellungstechnik von bunten Strohalmen haben dieselbe blöde Eigenschaft.
Der Brustmuskel wird natürlich gelöst um Platz zu schaffen für das gesellschaftskompatibel machende 250 Gramm Silikonkissen.

Markus Lanz überfiel mitten in der Sendung übrigens Religiösität und zwar mit voller Wucht von hinten, anders kann man es sich nicht erklären, wie er folgenden Gedankenpups lassen konnte:
„Herr Doktor Schnippelmann, ist es ethisch und moralisch vertretbar, dass sie und ihre Kollegen hier in Gottes Handwerk pfuschen?“
Wenn man jetzt mal bedenkt, dass Gott auch nur grobhändig mit Rippen hantiert hat, darf man sich wohl kaum über Schönheitschirurgen wundern, die Brustmuskeln umpflügen.
Eine Vorbildfunktion kann auch was schlechtes sein.

Aber auch hier ist wieder die ehrenvolle Absicht zu erkennen, aus triefendem Rotzfernsehen etwas halbwegs Anspruchsvolles auf der medialen Drehscheibe zusammenzubasteln. Hätte das ganze für sich alleine gestanden, dann hätte in zehn Tagen kein Mensch mehr über
so etwas gesprochen, weder auf Cocktailpartys, noch in der Stammkneipe ums Eck.
Aber nein, was RTL hier in liebevoller Kleinstarbeit mit zarten Händen aufgebaut hat, wurde schon nach sieben Tagen mit dem Arsch wieder umgerissen.

„BEAUTY QUEEN“ heisst die Totgeburt irgendeines irren Drehbuchautors, der vermutlich vor drei Monaten noch arbeitslos im Regen stand.
In der „Beauty Queen“ (stellt Euch vor, das ist jetzt ein Beitrag für „löwenzahn“ oder „die Sendung mit der Maus“) spielt der Carsten Spengemann mit.
Der Carsten Spengemann war seinerzeit ein erfolgreicher Moderator einer noch viiiel erfolgreicheren Fernsehsendung mit Namen „Deutschland sucht die Oberschräpe“.
Dort durfte der Carsten in jeder Sendung live und in Farbe Michelle Hunziker von oben bis unten betatschen, bis sie blaue Flecken bekam und weder das eine noch das andere sagten ihr sonderlich zu.

„Carsten“ kommt übrigens nicht von „Charisma“, weswegen es nicht weiter verwundert, das DSDS zwar erfolgreich war, dies aber zu einem grossen Anteil an anderen Personen – also Kabelträgern, Visagisten, Dieter Bohlen – lag und keinesfalls an Carsten Spengemann.
Vor Gericht konnte der Carsten übrigens genauso strunzdämlich und hyperbetroffen gucken, wie Samstagabend vor den Kameras und das fanden einige bei RTL anscheinend so toll, dass sie der Meinung waren, dass er eine eigene Serie verdient hat.
So kann man sich täuschen.
Ich möchte hier übrigens keine üblen Ringwitze machen, derlei Geschrei gab es bereits haufenweise in anderen Medien, aber wenn…ja WENN der Carsten von Peter Jackson
gecarstet worden wäre(man beachte, wie ein einzelner Buchstabe in der Lage ist, einen seltendämlichen Wortwitz zu kreieren), dann habe ich mich oft gefragt, welche Rolle er wohl bekommen hätte.

Für Frodo wäre er zu gross und für Gandalf wäre sein Bart zu klein gewesen.
Aufgrund der niederträchtigen Klauerei wäre wohl die Rolle Saurons perfekt für Carsten gewesen.
Das hätte auch den unschlagbaren Vorteil gehabt, dass der Erfolg von Herr der Ringe nicht gefährdet gewesen wäre, denn den guten Sauron sieht man in den kompletten eposhaften neuneinhalb Stunden gerade mal achtundzwanzig sekunden. Perfekto und Tres bien.

Wer weiss, DSDS hätte nicht DSDS sondern vielleicht DSDS-O geheissen…
Deutschland sucht den Super-Ork
So, genug der billigen Witzchen, kommen wir zurück in die brutale Realität.

Beauty Queen. Mit Carsten Spengemann. Hier ist jetzt Schluss mit dem „Löwenzahn“-Slang.
Als Zitat lässt sich vornewegschieben, dass man sich ehrlich wünscht, dass die damals Ringbeklaute den Carsten Spengemann zementbeschwert in irgendeinen See geschmissen hätte.
Ist aber nicht passiert.
Also…ich hab mir diese Serie angeschaut….die GANZE Serie…das ist schon vergleichbar mit Professoren, die monatelang in irgendeinem Dschungel nach der Pflanze suchen, die eine schreckliche Krankheit heilt. Die Zombiestarre vielleicht?

Das fängt bei der Musikauswahl an.
Wer Kill Bill VOL. 1 gesehen hat, wird sich an die Musik erinnern, zu der Lucy Liu mit den Crazy 88 in das Teehaus marschiert.
Tja, zur selben Melodie walkt Carsten und sein Schauspielbruder – beides Schönheitschirurgen – mit dem Restepersonal (Sägenschlepper, Narkosefuzzis etc.) in die Schönheitsklinik.
Wer da noch nicht lachend auf dem Boden liegt, befindet sich vermutlich immer noch in der Zombiestarre…doch keine Sorge, der Professor sucht und sucht….
Das erste schicke, was wir dann sehen, ist Carsten, der sich mit einer Frau in den Betten wälzt wie in einem ganz üblen Zweitklasseporno und die Kriätiff Dairäcktors von RTL waren der Meinung, dass man das in kleine Bilder stückeln kann, auf jedem eine andere Stellung und dies ergibt dann das grosse Bild.
Nach der Korpuliererei bemalt der schöne Carsten sein Bumsobjekt mit dem Lippenstift, zeichnet die Sachen ein, die er beschnippeln würde.
Schön.
Realistisch.

Carsten bewohnt in der „Beauty Queen“ ein schickes 1000 qm Haus und in der nächsten Szene sehen wir, wie morgens der unrasierte Carsten verschlafen sein Heim in Calvin Klein Unterhose verlässt, diese auszieht, Anlauf nimmt und hahaha zu Faith no Mores „I`m easy“
in seinen eigenen Privatsee springt.
Ich denke, genau das ist der Carsten Spengemann, für den Carsten Spengemann sich hält.
Zur Titelmusik von Donnie Darko steigt C.S. in eins seiner vier Autos und braust zur Arbeit.
Währenddessen braust – hach, welch Zufall – eine andere Frau unter einen Laster und als angeekelter Zuschauer meint man noch, dass diese Dame noch alles an sich hat, nur nicht mehr ihren Kopf, doch da sieht man sich doch schwer getäuscht, denn sie liegt keine Minute später schon auf Carstens OP-Tisch. Hat sonst keine inneren Verletzungen.

Hahaha.

Direkt in die Schönheitsklinik.

Hahaha.

Dass diese Frau gar keine Krankenversicherung hat, verleitet Carsten und seinen Schauspielbruder dazu, sich leidenschaftlich und idealbehaftet zu streiten, ganz nach dem Motto:
„Du operierst doch nur der Kohle wegen“
„Ja und? Irgendwie muss ich die Tanks meiner vier Autos auch voll kriegen.“

Später tanzt der Lebemann zu Limp Bizkit (Musikexperten merken, es wird immer lächerlicher) mit der nächsten Frau in der Dorfdisse, um sie ebenfalls ins Bett zu schleppen und sie am nächsten Morgen mit dem Lippenstift zu bepinseln.
Begleitet wurde das ganze übrigens von ulkigen OP Szenen, in denen Frauen mit kleinen Hämmerchen und noch kleineren Meisselchen die Nase gebrochen wurde.
Schick, das hat Stil, vor allem die Szene, in der scheinbar aus dem Nacken heraus das Unfallopfer mit kaputten Zähnen gefilmt wird.
Texas Chainsaw Massacre schon jetzt im Kabelfernsehen, wow.
Nun muss ich mich verabschieden, in die yogahafte Zombiestarre verfallen, um die nächste Folge von Beauty Queen ertragen zu können. Bevor meine Zunge auf die Tastatur sabbert, sei noch gesagt, dass Deutschlands erste Instanz in Sachen Doppelmoral – also die BILD – sich furchtbar sowohl über die Live OP als auch über Beauty Queen tierisch aufgeregt hat.
Ich meine, einer Zeitung, die noch vor Monaten einen abgeschlagenen Rebellenkopf gezeigt hat, steht das auch voll und ganz zu.
Guten Abend.

19.9.04

Pennys Wochenrückblick Folge 4: RUF MICH AN und andere Ejakuliervorlagen

Es gibt Tage, da ist man über die Erfindung „Fernseher“ überaus dankbar.
Das sind meist jene Zeiten, in denen man eine DVD oder einen Video reinschmeißt (für die über 60 jährigen unter uns), sich unter die wollene Decke mümmelt und für 120 Minuten diese grausame kalte Welt dort draussen vergisst, in der hinter jede Ecke eine Pisa Studie oder ein Hartz 4 lauert, um einen den Tag gründlichst zu versauen.
Hat man keinen DVD Player zur Hand (was recht selten ist, mittlerweile gibt es Player, die weniger als ne Herr der Ringe DVD kosten) oder der Videorekorder meldet den Bandsalat, ist man auf das…ähem…übliche Fernsehprogramm angewiesen.
Und da geht’s los, denn eigentlich müssten – wie auf Zigarettenpackungen – Warnhinweise auf jeder handelsüblichen Glotze pappen und wenn man nicht schwer aufpasst, hat man schon gekotzt, bevor man überhaupt gewürgt hat.
Vor allem tief spät in der Nacht UND wenn man Urlaub hat am frühen Vormittag kann es heiss hergehen.
Früher…als bekanntlich so einige Dinge noch besser und Handys noch schwer waren kam immer die lustige 0190 Werbung nach Mitternacht auf allen möglichen Sendern in jeder nur erdenklichen Werbepause. Wer genau aufgepasst hat (und tut mal nicht so, als wenn ihr da nie hingeschaut hättet), wird bemerkt haben, dass sich die präsentierten Frauen von

„Olala, die sieht echt gut aus, ob ich mit der wohl echt spreche, wenn ich da anrufe?“

zu

„Meine Güte, warum ist die Mutter von meiner Grosstante im Fernsehen? Und warum trägt sie ein ledernes Korsett“

gewandelt haben.

Mit anderen Worten…die Damen sind ein bisschen…reifer geworden. Ja, so kann man den demografischen Problemen unseres Landes auch Rechnung tragen.
Mittlerweile hat sich der Markt erneut gewandelt.
Jetzt ruft man keine bügelnden Frauen mehr an, nein, jetzt lädt man sich zu später Stunde lustige P0rn0 Spiele aufs Handy….oder erotische Bildchen….oder am besten den erotischen Klingelton…..oder am besten gleich alles.
Da kann man dann gemütlich auf sein Samsungnokiasiemens ejambakulieren und muss nur vorsichtig sein, dass nix reinläuft…doch dafür gibt’s ja Schutzhüllen…vielleicht auch bald genoppt?
Auf jeden Fall stelle ich mir das lustig vor.
Man fläzt sich als unschuldiger Teenager in der Strassenbahn über drei Sitze, bevor irgendein unverschämter Rentner in die Bahn humpelt und lautstark den Sitzplatz fordert.
Und in dem Moment klingelt das Handy und für ein 4,99 € teures „gibs mir Du geile Sau“ kriegt man dann den Krückstock im Dreivierteltakt auf den unausgeschlafenen Schädel gekloppt. Glückwunsch.
Ja genau, oder man telefoniert gerade festnetzmässig mit der Angebetenen. Ich kanns mir genau vorstellen. Teenboy trifft Teengirl in Disco, Nummertausch, Anruf und der Boy will alles richtig machen, gibt sich einfühlsam, säuselt etwas über Planetenkonstellationen, Candlelight Dinner und romantische Spaziergänge im Regen.
Und dann erschallt es aus dem Hintergrund.
„Gibs mir, Du geile Sau!“
Das macht bestimmt Eindruck und vor allem kann man dann schön üben, sich aus gewissen peinlichen Situationen herauszureden, für die man A) auch noch bezahlt hat und die es B) niemals gegeben hätte, wenn es keine Handys geben würde.
Überhaupt. Handys machen Geräusche.
Sie furzen, rülpsen und wiehern, bis der Mobilfunkarzt kommt.
Wäre jemand so freundlich, mir als Mittzwanziger den Sinn zu erklären?
Was können Handys in 2 Monaten?
Abschlussprüfungen schreiben?
Sülze aufs Brot schmieren?
Wird Will Smith nächster Film

I, Handy heissen?

Wird eine Handyhorde, angeführt von einem Lila Nilpferd die Weltherrschaft an sich reissen?
Gehen Pinky und Brain dann zum Arbeitsamt?
Manche Fragen sollten nie gestellt werden, wenn man die Antworten fürchtet.
Aber früher war alles besser…erwähnte ich das schon?
Die Glotze läuft ja nicht nur in der Nacht sondern auch am Tage.
Und ich weiss nicht, welche Zeit schlimmer ist.

Früher…also, als ich so um die 16-17 war….da gab es noch Talkshows mit…äh….Nief….Niw…mit Nieeewwo….also mit Anspruch.
Da konnte man damals noch drüber reden.
Es gab Ricky, Bärbel Schäfer, Olli Geissen, es gab Arabella, die alle 4 Monate von Malle gesendet hat, es gab HANS MEISER, diesen Old School Talker, ja es gab sogar Ilona Christensen und diese Frau hat derart polarisiert, dass eine bekannte Band ein Lied mit dem Titel „ich möchte Ilona Christensen die Brille von der Nase schlagen“ komponiert hat.
DAS, liebe GSPB User waren noch Talkshows.
Schaut Euch alte Aufzeichnungen von Ricky an. Bei der Ansicht dieses Typens musste man sich damals ernsthaft Sorgen machen, dass in den örtlichen Forensiken der Tag der offenen Tür veranstalte wird.
Yeah und damals wurden Sätze wie „gibs mir Du geile Sau“ konsequent weggepiept.
Man wollte ja LACHLACH anspruchsvolles Fernsehen machen.
Und es ist ihnen damals gelungen….zumindest meint man das, wenn man heute in die Glotze guckt. Als ordentlicher Talker ist jetzt nur noch Olli übergeblieben, der aber auch nur die Vaterschaftstests der mediengeilen Sozialhilfeempfänger subventioniert.
Arabella heisst jetzt Alida und es wird auch nicht mehr „getalked“ sondern hinter der Schattenwand werden HUST „lebensechte“ Geschichten zum Besten gegeben, bis die Galle aus den Ohren winkt.
Ach und dann haha, die lebensechte Abschlussklasse.
Ich kann nur sagen: hätte ich auch nur einen einzigen Klassenkameraden von mir früher derart angebrüllt, wie diese Subjekte das miteinander machen, ich hätte mir die Kopfnüsse im Zehnerpack abgeholt.
Aber alles schon echt echt.
Genau wie Gerichtsshows. Oder die Pseudokrimischeisse wie Lenssen und Schwippschwager. Ich glaube, das einzig echte an dieser Show ist Lenssens gezwirbelter Schnurrbart.
Und dann ist man auch krankhaft bemüht, in solchen Geschichten am Ende immer alles auf den Kopf zu stellen. Ja muss denn jede Gerichtsshow auf die Sixth Sense Art enden?
Kann denn der Täter nicht einmal derjenige sein, der auch wie der Täter aussieht?
Nööööönööööö, auf der Anklagebank kann noch so ein tätowierter Kleiderschrank sitzen, am Ende hat Opa Krowitzke den armen Jungen in der Strassenbahn mit seinem Krückstock ins Koma geprügelt.
Zitat: „Eine Frauenstimme hat mir `gibs mir, Du Sau` ins Ohr geflüstert, ich konnte nicht mehr an mich halten.

In diesem Sinne eine schöne Woche noch.