Pennys Wochenrückblick Folge 45: Hey, Hey, Hey und ne warme Buddel voll Caipirinha
Ich sag’s ja wie es ist, der Macho-Mann hat in der heutigen Zeit nicht viel zu lachen und scheinbar noch weniger zu melden.
Unrasierte und bierbauchige Kerle werden immer häufiger ausgelacht und verhöhnt, da können sie noch so laut „FRAUEN HINTERN HERD“ brüllen, die emanzipierte und kompetente Weiblichkeit von heute hat dafür nur ein Schulterzucken sowie ein „ach komm, Schätzchen, was soll ich hinterm Herd, die Knöpfe sind doch vorn“ übrig.
Von einem durchschnittlichen 3-Worte-pro-Stunde-Knilch könnte ja jetzt ein überdurchschnittlicher 15- Worte-pro-Stunde-Monolog folgen, in dem man(n) mit dem Zeigefinger in die imaginäre Vergangenheit zeigt – die eventuell aus ner hässlichen ockerfarbenen Blumentapete besteht, aber die hat ja auch in gewisser Hinsicht eine Vergangenheit – und auf rambohafte Rollenbilder von einst verweist, in der der Mummelgreis noch was zu sagen hatte und zwar ohne, dass die Frauenzimmer Widerworte gaben.
Piraten vielleicht.
Wir sinnieren: Früher aufm Schiff, da war noch alles toll.
Es durchpflügten die Pinassen Welle für Welle, halb mit dem Heck unter Wasser, denn der Schiffs-Kofferraum war voll bepackt mit dicken und schwerwiegenden Schatztruhen.
Der Kapitän des Schiffes stand am Bug und suchte den Horizont nach der total geheimen Insel ab, während die zwanzig Töchter aus des Gouverneurs erster Ehe in seiner Kajüte darauf warteten, dass er zurückkam, die furchtbar geheime Insel furchtbar geheim sein ließ, und sie nach allen Regeln des seeräuberischen Kamasutras beglückte.
Darauf muss der Dreibeiner von heute plädieren, er muss verwegen und verloren auf die Vergangenheits-Blümchen-Tapete schauen und extrem nachdenklich wirken, nur um dann urplötzlich mit der Faust auf den Mahagonitisch zu rummsen und zu brüllen:
„PIRAT! Ich sollte lieber Pirat sein!“
Tja, normalerweise würde sich dann die Frau auf den Küchenboden schmeißen und in angemessener Lautstärke um Gnade winseln, doch heute?
„Pirat willst Du werden? Na willkommen im Club der Schwuletten, für diesen Monat gibt’s keinen Sex mehr, Nacht!“
Denn seit dieser Woche ist es amtlich:
Piraten sind nicht männlich gewesen, zumindest nicht im Wortsinn dieses Jahrtausends.
Ja tatsächlich, die Freibeuter der sieben Weltmeere sollen allesamt warme Brüder gewesen sein.
Das erforschte Klaus Hympendahl und schrieb direkt ein Buch mit dem kaum zu glaubenden Titel:
„Sünde auf See – die erotische Geschichte der christlichen Seefahrt!“
Denn das Lotterleben lustiger Freibeuter mit unendlich vielen Weibern fand schlicht nicht statt. Über die Gründe kann man da nur mutmaßen, vielleicht ist es erblich bedingt, schließlich traut sich heut so manche Frau heute nicht mal auf nen Rheindampfer, da waren die Holzschalen von einst bestimmt nicht wesentlich beliebter.
Von der Illusion, dass kopftuchtragende Bösewichte in die nächste Hafenkneipe gegangen sind und versucht haben, anwesende Mädels mit ihren Schiffen inklusive getunten Chromrumpf zu beeindrucken, kann man sich also getrost trennen.
„Komm schon Baby, ich zeig dir mein Schiff…von null auf hundert in nur drei Wochen!“
Die Motive, auf so einen Kahn zu gehen, waren sowieso nicht von reicher Zahl. Man muss schließlich bedenken, Deo gab’s früher nicht und so ein Schiffsraum voller ungewaschener Piraten war vielleicht auch kein Kollektivtraum der weiblichen Gesellschaft damals.
Selbst die relativ gepflegten Piraten waren leider keine Mannquins im damaligen Sinne.
Holz am Bein und Haken an den Händen versprachen keinen schmerzfreien Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau.
Und die Augenklappe? Viel zu überschätzt, zwinkert der Pirat der Frau mit dem Augenklappenauge zu, konnte die es logischerweise wegen der Augenklappe nicht sehen und wenn er das andere Auge zudrückte, wusste man nicht, ob der Pirat nicht auch eventuell schlief.
Und dann noch die Zähne. Diese Zäääähne. Die typische Sensodyne-für-den-Weltensegler-Werbung hätte vermutlich so ausgesehen: Ein Dentist hätte sich auf den Marktplatz gestellt und klug referiert „Wenn die Zähne bereits ein ungepflegtes Dunkelbraun annehmen, so spricht man vom Piraten-Lochfrass und von Stumpenbildung. Um zu verhindern, dass sie schwarz werden und ausfallen, nehmen sie jetzt Sensodyne, das macht ihre Zähne plank. Zur Unterstützung empfehlen wir, die Zahnzwischenräume mit einem handelsüblichen Schiffstau zu reinigen, nur in ganz harten Fällen sollte man zur Ankerkette greifen.“
Auch die nicht wirklich erstrebenswerte Zwieback-Algen-Geruchs-Mischung aus dem Piratenmunde leistete einen mikroskopisch kleinen Beitrag zur Heterosexualitätsentwicklung.
Nene, die Meute segelte alleine los, Leinen los, Hose auf, Leine raus.
Jetzt wird auch so langsam klar, wofür der Mann im Ausguck gedacht war, keine Feinde oder Inseln sollte er erspähen, nein, willige Frauen galt es am Horizont ausfindig zu machen.
Auf jeden Fall trieben die Fregatten auf dem Wasser und die Piraten unter Deck.
Ob man da schwul war oder nicht, spielte keine Rolle, mit dem Hintern an der Wand schlafen funktionierte angesichts von 40 Zentimeter breiten Hängematten eher selten.
Wobei man sich schon fragen kann, wie ein geordnetes Liebesspiel zwischen zwei Piraten in so einer Hängematte ablief, so mancher kommt ja heutzutage kaum ohne fremde Hilfe aus so einer alternativen Schlafgelegenheit heraus.
Der Autor des Piratenpornos konnte sogar noch nachvollziehen, in welch herrlich olfaktorischer Atmosphäre das bunte Treiben vonstatten ging:
„Dort stank es nach ungewaschenen Körpern, verwesten Ratten und Erbrochenem.“
Logisch, totes Ungeziefer, haarige Körper und Zwiebackkotze sind auch heute noch beste Vorraussetzungen für so eine kleine erotische Nacht unter Männern.
Angeblich waren übrigens Bart und Ringe untrügliche Zeiten dafür, dass man als Seeräuber auf andere Seeräuber abfuhr. Wenn man da als Hetero-Hochseebösewicht mal sein Rasierzeug vergaß, dann hatte man halt Pech.
Also, Machos dieser Erde, Piraten und Cowboys sind schon mal keine markanten Bezugspunkte mehr, an denen man sich aufrichten kann, wenn der Hausdrachen mal wieder verlangt, den Rasen zu mähen.
Natürlich hat das auch in anderer Hinsicht Konsequenzen, möchte der kleine Spross zu Karneval oder Halloween als Freibeuter oder schiesswütiger Dalton zur nächsten Party, muss man seiner Homophobie freien Lauf lassen und schimpfen: “Nix gibt’s, du kriegst das Gespensterkostüm und damit basta! Mein Sohn geht auf gar keinen Fall als rosaroter Kosar auf eine Teenieparty!“
Da ist man dann eigentlich auf der sicheren Seite.
Unrasierte und bierbauchige Kerle werden immer häufiger ausgelacht und verhöhnt, da können sie noch so laut „FRAUEN HINTERN HERD“ brüllen, die emanzipierte und kompetente Weiblichkeit von heute hat dafür nur ein Schulterzucken sowie ein „ach komm, Schätzchen, was soll ich hinterm Herd, die Knöpfe sind doch vorn“ übrig.
Von einem durchschnittlichen 3-Worte-pro-Stunde-Knilch könnte ja jetzt ein überdurchschnittlicher 15- Worte-pro-Stunde-Monolog folgen, in dem man(n) mit dem Zeigefinger in die imaginäre Vergangenheit zeigt – die eventuell aus ner hässlichen ockerfarbenen Blumentapete besteht, aber die hat ja auch in gewisser Hinsicht eine Vergangenheit – und auf rambohafte Rollenbilder von einst verweist, in der der Mummelgreis noch was zu sagen hatte und zwar ohne, dass die Frauenzimmer Widerworte gaben.
Piraten vielleicht.
Wir sinnieren: Früher aufm Schiff, da war noch alles toll.
Es durchpflügten die Pinassen Welle für Welle, halb mit dem Heck unter Wasser, denn der Schiffs-Kofferraum war voll bepackt mit dicken und schwerwiegenden Schatztruhen.
Der Kapitän des Schiffes stand am Bug und suchte den Horizont nach der total geheimen Insel ab, während die zwanzig Töchter aus des Gouverneurs erster Ehe in seiner Kajüte darauf warteten, dass er zurückkam, die furchtbar geheime Insel furchtbar geheim sein ließ, und sie nach allen Regeln des seeräuberischen Kamasutras beglückte.
Darauf muss der Dreibeiner von heute plädieren, er muss verwegen und verloren auf die Vergangenheits-Blümchen-Tapete schauen und extrem nachdenklich wirken, nur um dann urplötzlich mit der Faust auf den Mahagonitisch zu rummsen und zu brüllen:
„PIRAT! Ich sollte lieber Pirat sein!“
Tja, normalerweise würde sich dann die Frau auf den Küchenboden schmeißen und in angemessener Lautstärke um Gnade winseln, doch heute?
„Pirat willst Du werden? Na willkommen im Club der Schwuletten, für diesen Monat gibt’s keinen Sex mehr, Nacht!“
Denn seit dieser Woche ist es amtlich:
Piraten sind nicht männlich gewesen, zumindest nicht im Wortsinn dieses Jahrtausends.
Ja tatsächlich, die Freibeuter der sieben Weltmeere sollen allesamt warme Brüder gewesen sein.
Das erforschte Klaus Hympendahl und schrieb direkt ein Buch mit dem kaum zu glaubenden Titel:
„Sünde auf See – die erotische Geschichte der christlichen Seefahrt!“
Denn das Lotterleben lustiger Freibeuter mit unendlich vielen Weibern fand schlicht nicht statt. Über die Gründe kann man da nur mutmaßen, vielleicht ist es erblich bedingt, schließlich traut sich heut so manche Frau heute nicht mal auf nen Rheindampfer, da waren die Holzschalen von einst bestimmt nicht wesentlich beliebter.
Von der Illusion, dass kopftuchtragende Bösewichte in die nächste Hafenkneipe gegangen sind und versucht haben, anwesende Mädels mit ihren Schiffen inklusive getunten Chromrumpf zu beeindrucken, kann man sich also getrost trennen.
„Komm schon Baby, ich zeig dir mein Schiff…von null auf hundert in nur drei Wochen!“
Die Motive, auf so einen Kahn zu gehen, waren sowieso nicht von reicher Zahl. Man muss schließlich bedenken, Deo gab’s früher nicht und so ein Schiffsraum voller ungewaschener Piraten war vielleicht auch kein Kollektivtraum der weiblichen Gesellschaft damals.
Selbst die relativ gepflegten Piraten waren leider keine Mannquins im damaligen Sinne.
Holz am Bein und Haken an den Händen versprachen keinen schmerzfreien Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau.
Und die Augenklappe? Viel zu überschätzt, zwinkert der Pirat der Frau mit dem Augenklappenauge zu, konnte die es logischerweise wegen der Augenklappe nicht sehen und wenn er das andere Auge zudrückte, wusste man nicht, ob der Pirat nicht auch eventuell schlief.
Und dann noch die Zähne. Diese Zäääähne. Die typische Sensodyne-für-den-Weltensegler-Werbung hätte vermutlich so ausgesehen: Ein Dentist hätte sich auf den Marktplatz gestellt und klug referiert „Wenn die Zähne bereits ein ungepflegtes Dunkelbraun annehmen, so spricht man vom Piraten-Lochfrass und von Stumpenbildung. Um zu verhindern, dass sie schwarz werden und ausfallen, nehmen sie jetzt Sensodyne, das macht ihre Zähne plank. Zur Unterstützung empfehlen wir, die Zahnzwischenräume mit einem handelsüblichen Schiffstau zu reinigen, nur in ganz harten Fällen sollte man zur Ankerkette greifen.“
Auch die nicht wirklich erstrebenswerte Zwieback-Algen-Geruchs-Mischung aus dem Piratenmunde leistete einen mikroskopisch kleinen Beitrag zur Heterosexualitätsentwicklung.
Nene, die Meute segelte alleine los, Leinen los, Hose auf, Leine raus.
Jetzt wird auch so langsam klar, wofür der Mann im Ausguck gedacht war, keine Feinde oder Inseln sollte er erspähen, nein, willige Frauen galt es am Horizont ausfindig zu machen.
Auf jeden Fall trieben die Fregatten auf dem Wasser und die Piraten unter Deck.
Ob man da schwul war oder nicht, spielte keine Rolle, mit dem Hintern an der Wand schlafen funktionierte angesichts von 40 Zentimeter breiten Hängematten eher selten.
Wobei man sich schon fragen kann, wie ein geordnetes Liebesspiel zwischen zwei Piraten in so einer Hängematte ablief, so mancher kommt ja heutzutage kaum ohne fremde Hilfe aus so einer alternativen Schlafgelegenheit heraus.
Der Autor des Piratenpornos konnte sogar noch nachvollziehen, in welch herrlich olfaktorischer Atmosphäre das bunte Treiben vonstatten ging:
„Dort stank es nach ungewaschenen Körpern, verwesten Ratten und Erbrochenem.“
Logisch, totes Ungeziefer, haarige Körper und Zwiebackkotze sind auch heute noch beste Vorraussetzungen für so eine kleine erotische Nacht unter Männern.
Angeblich waren übrigens Bart und Ringe untrügliche Zeiten dafür, dass man als Seeräuber auf andere Seeräuber abfuhr. Wenn man da als Hetero-Hochseebösewicht mal sein Rasierzeug vergaß, dann hatte man halt Pech.
Also, Machos dieser Erde, Piraten und Cowboys sind schon mal keine markanten Bezugspunkte mehr, an denen man sich aufrichten kann, wenn der Hausdrachen mal wieder verlangt, den Rasen zu mähen.
Natürlich hat das auch in anderer Hinsicht Konsequenzen, möchte der kleine Spross zu Karneval oder Halloween als Freibeuter oder schiesswütiger Dalton zur nächsten Party, muss man seiner Homophobie freien Lauf lassen und schimpfen: “Nix gibt’s, du kriegst das Gespensterkostüm und damit basta! Mein Sohn geht auf gar keinen Fall als rosaroter Kosar auf eine Teenieparty!“
Da ist man dann eigentlich auf der sicheren Seite.