28.10.05

Pennys Wochenrückblick Folge 19: Wenn Vögel niesen und Gläser heiraten!

Hallo!
Ich gebe zu, manchmal bin auch ich recht überrascht.
Natürlich und in aller Form will ich es Uschi Glas zugestehen, dass man über ihre Trauung mit Ehemann Dieter in der Zeitung berichtet und ihr ein wenig Aufmerksamkeit widmet, schließlich hat die Frau das ja auch verdient, nach all den gar grausigen Schicksalsschlägen, von denen so mancher Hartz IV Empfänger in Deutschland wohl nur träumt!

„Ach hätte mich doch nur ein Ehemann in meinem Leben verlassen, ach hätte doch ich nur eine Creme herausgebracht, bei deren Benutzung einem das Antlitz aufplatzt!“, wird manch pullistrickende Dame in Deutschland denken beim Lesen des Artikels in der BILD.

Dort nämlich sah man sich bemüßigt, Uschis Vermählungsorgie auf die komplette Titelseite zu knallen. Ein bis zwei Zeilen mehr Aufmerksamkeit gab es zuletzt vor vier Jahren, als zwei Türme sich zwei Flugzeugen in den Weg warfen, aber gut, meckern wollen wir hier nicht.
Wie gesagt, gegönnt sei es ihr ja auch und UG – das klingt doch irgendwie netter als Uschi Glas – reflektierte prompt:
„Das ist einer der schönsten Tage in meinem Leben!“
Aha, nur „einer der schönsten Tage“..soso, was war denn genauso schön?
Das Creme-Desaster kann es wohl kaum gewesen sein und dass es bei ihrem Sohn aus erster Ehe mal öfter im Gesicht drückt, weil dieser ein allzu loses Mundwerk pflegt, kann auch kein Anlass zu Heiterkeits-Ausbrüchen und Muskelkater im oberen Mundwinkelbereich sein.
Laut BILD haben wir es hier aber auch nicht mit irgendeiner Hochzeit in einem verlodderten Stall bei Hintertupfingen zu tun, sondern es handelt sich um die „Hochzeit des Jahres“ (obwohl wir alle dachten, das dieser Titel an Sarah „Miss Ameisenbär 2005“ Connor ging) und um die „geheimste Promihochzeit des Jahres“.
Also eines weiß ich ja genau, sollte ich jemals heiraten und dies möglichst heimlich, still und leise, dann steht eine Bild-Reporterin ganz unten auf der Liste derer, die meine „ich sach ma ja“- Hochzeits - Party – Schwelle überschreiten.

Wie auch immer, das Brautpaar zog ein in die Kapell und mit dabei war Coco, die Dackeldame von dem Dieter, um den Hals ein rosa Schleifchen.
Auch das sind Dinge, deren Aufklärung am geistigen Horizont den Schärfegrad meines Gehirn-Fernglases übersteigt.
Warum bloß sieht sich ein jeder gezwungen, seine Tiere zu besonderen Anlässen zu verschandeln? Rosa Schleifen, kleine Stiefel, eine Sonnenbrille auf den Hundeaugen?
Wozu bloß?
Warum nicht einfach ein extra dicker Knochen? Hunde würden das sagen, die würden wuffen:

„Dieter, das ist ja schon ein relativ extravagantes Stück Schleife, was Du da hast und ich finde es auch wirklich aufs äußerste bezaubernd, dass Du dieses extravagante Stück Schleife in einer geschlechtsspezifischen Farbe aussuchtest, aber lieber Dieter, um Himmels willen, warum um alles in der Hundewelt hast Du mir nicht einen dicken Knochen mitgebracht?“

Hunde würden so etwas nicht sagen?

Na, ich weiß nicht, wie ich den minutenlangen Hustenanfall der Dackeltussi mitten im „Ja, so Gott will“ der beiden frisch Vermählten sonst erklären könnte, eindeutiger geht’s wirklich nicht, es sei denn, der Fiffi hatte die Vogelgrippe.
Ach und da hätten wir ja auch noch die Speisekarte, die sollte vermutlich zunächst auch geheim bleiben, aber dank Bild wissen wir nun, dass die Uschi irgendwann an diesem Abend ein kleines Stück Rehfleisch im Zahn hängen geblieben ist und was noch viiiiel mehr Interesse weckt:
Die beiden (aufgepasst) Lieblingssuppen der beiden wurden auch kredenzt.
Also der Dieter, der steht auf indisch-pakistanische Currysuppe und die Uschi, die beglückt sich gern mal mit einer Tasse Tom Yam Gum, dabei handelt es sich mitnichten um Kaugummisuppe, sondern um ein Gesöff, in dem Garnelen und Hühner eine kulinarische Allianz eingehen.
Wir wollen es ja nun nicht genau wissen, aber die Frage sollte erlaubt sein, warum man denn nicht EINE gemeinsame Lieblingssuppe haben kann, das sieht mir doch schon ganz schwer nach erster Unstimmigkeit im Liebesgebälg aus, wer sich nicht auf Garnelen oder Curry einigen kann, sollte den Weg zum nächsten Eheberater nicht scheuen, da hilft auch kein Zusammenschütten beider Hochzeitsbrühen.

Schön war dann auch, dass der Pfarrer noch einmal an das erste Treffen der beiden erinnerte mit der Frage:
„War es Zufall, dass ihr Weg sie auf dem Golfplatz zusammenführte?“
Eine Antwort war nicht überliefert, aber ein vom Dieter gemurmeltes „Ach wissen sie, an dem Tag wollte ich eh einlochen“ wäre der Heiterkeit im Saale wohl zuträglich gewesen.
Er hätte sich aber auch ärgern können über eine derart dumme Frage, denn schliesslich sind erste Begegnungen doch wohl in den meisten Fällen vom Zufall bestimmt, unabhängig vom Ort, also auch unter Brücken, auf Weizenfeldern und in überfüllten Zirkuszelten kann es vorkommen, dass man mal ganz zufällig jemanden trifft und einfach mal ein sonores „Sind sie öfter hier?“ heraushaut.

Aber gut, lassen wir das jetzt, der Aufmerksamkeitsstatus von UG und ihrem Dieter ist eh schon größer als gewollt, nur irgendjemand muss es mir noch beweisen, dass im Partyschloss der beiden tatsächlich „tausende Kerzen“ geleuchtet haben wollen.
Das kann ich mir beim besten Willen nicht denken.
Wenn wir hier von tausenden Kerzen sprechen, dann müssen das ja schon mal mindestens 2.000 sein!
Wie soll das funktionieren?
Wer zündet 2.000 Kerzen an, das muss doch mindestens drei Stunden dauern? Und wenn man dann die Kerzen angezündet hat, ist die erste schon fast kaputt, wenn die Letzte gerade mal fröhlich „Hallo“ sagt zu einem brennend flackernden Dasein? Um diese optische Vergewaltigung unterschiedlich hoher Kerzen verhindern zu können, bräuchte man aber 2.000 Leute, die gleichzeitig ein Zippo schnacken lassen und wo soll man die (Leute und Zippos) alle herbekommen?
Außerdem verbreiten 2.000 Leuchtstäbe jawohl eine derartige Hitze, dass der Eröffnungstanz wohl im FKK-Stil geschwoft worden wäre, also schließen wir einfach daraus, dass die Bild-Reporterin es nicht so genau nimmt mit den Kerzen, was aber verblüffend ist, schließlich zählte sie auf dem 150 m Weg zum Schloss exakte 68 Fackeln.
Vermutlich hat es etwas mit dem Alkoholgehalt der Bild-Reporterin zu tun.

Aber das Thema UG wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen, schließlich war man im BILD-Verlag der Meinung, gleich eine ganze Wochenserie über die zarte Dame zu printen!
Titel: Wer mit Uschi im Glashaus sitzt, sollte im Keller vögeln.
Es ist ja nicht so, dass wir keine wichtigeren Themen hätte und wo wir gerade schon bei Vögeln sind:

Es geht die Angst um in good old Germany.
Nicht die Wirtschaftsflaute oder das traurige Los vorübergehender Arbeitslosigkeit fürchten wir momentan mehr als ein Duett von Daniel Küblböck und Tokio Hotel, sondern das simple Husten einer Meise, das rege Röcheln einer Gans, das dezente Hatschi eines Truthans bringt halb Deutschland um den Verstand.

Tieren kann man sowieso in den letzten Jahren grundsätzlich nicht mehr trauen, Rinder stehen wiederkäuend harmlos auf Wiesen herum, ihr Verzehr lässt einen im Alter aber eventuell die Grundrechenarten vergessen. Schweine mögen noch so lieb oinken, Pest und Antibiotika stecken in allen von ihnen und nun also die Vögel.
Und die Delfine….also eine Rasse, die andauernd grinst, die muss von all dem gewusst haben, aber statt mal einen Ton zu sagen, springen die ja lieber süß durch Reifen hindurch. Natürlich, wir Deutschen lieben es, in eine kleine und blanke Hysterie zu verfallen, wenn es um nicht greifbare Dinge geht. Dass die gute alte Hausgrippe komplett ohne Federvieh jedes Jahr mehr Menschen tötet, als sagen wir mal Aids, wird da gern übersehen angesichts der drohenden Pandemie. Man sieht also den Rotz vor lauter Taschentuch nicht.
Aber, die Gefahr ist klein und sie ist da, deswegen gibt es von der in Zukunft antretenden großen Koalition auch einen kleinen Vorsichtsmassnahmen-Katalog, der dem Autor vorliegt:

1. Füttern sie keine Tauben in den Innenstädten und verzehren sie nicht den Kot der Tauben. Die Tiere dürfen auch nicht mehr von Kindern verscheucht oder von Erwachsenen Mitbürgern weggesssscht werden. Da eine restlose Beseitigung der Tiere durch die Stadtverwaltung nicht gewährleistet werden kann, wird jede( r) Mitbürger (in) aufgefordert, eine frisch geölte und geladene Pumpgun in seinem Rucksack/in seiner Aktentasche/in ihrem kleinen Handtäschen (unzutreffendes bitte streichen) mitzuführen.

2. Es ist untersagt, Gänse, Truthähne oder anderes ornitholigisches Material an Weihnachten auf den Tisch zu stellen, planen sie dieses Jahr eine fröhliche Weihnachts-Quiche, einen Pudding ohne Eier und eine kleine Portion Nachos mit Käse als Vorspeise.

3. Sollten sie Adlernasen, Krähenfüsse oder Hühneraugen haben, begeben sie sich unverzüglich in das Quarantäne-Hauptquartier ihrer Stadt, dort werden sie den anderen Adlernasen, Krähenfüssen oder Hühneraugen zugeteilt.

4. Allabendliche Kissenschlachten mit Federkissen von Kleinwüchsigen dürfen nicht ohne Genehmigung der Stadtverwaltung durchgeführt werden.

5. Das Nächtigen in Hühnerställen ist bei Strafe verboten, auch wenn es zum Austausch von Körperflüssigkeiten zweier sich begehrender Menschen gedacht ist.

6. Das Schmeißen von rohen Eiern auf Demonstrationen ist zu unterlassen. In der örtlichen Stadtverwaltung kann sich jeder Bürger mit Ersatzmaterial ausrüsten, darunter Ziegelsteine, Melonenhälften, sich im Flug aufspannende Regenschirme und anderes.

7. Putenbrust aufs Brot ist ebenfalls untersagt. Erst Recht, wenn der Rest der Pute noch dranhängt.

8. Witze dürfen nur noch halb erzählt werden. Ein Witz darf nicht durch eine Po-Ente vollendet werden, damit das Virus sich nicht weiter ausbreiten kann.

9. Verbieten sie ihren Hausvögeln nächtliche Ausflüge und erklären sie diesen in sanften Tönen, dass sie sich in der örtlichen Vogeldisco erst dann wieder treffen können, wenn die ausländischen Zugvögel das Land verlassen haben.

10. Pfeifen oder gurren sie in der Stadt keinen weiblichen Wesen hinterher, um plötzliche Konfrontationen mit fliegendem Schrot auf Gesichtshöhe zu vermeiden.

11. Besuchen sie Selbstverteidigungskurse, um sich gegen aufdringliche Graupapageien wehren zu können, die sie im Dunkeln unvermittelt anzusprechen versuchen.

12. Legen sie eine Tretmine in ihr Vogelhaus, aber fahren sie vorher zum Baumarkt, um sich mit reichlich Holz einzudecken, damit sie nach der Explosion direkt ein neues Vogelhäuschen basteln können. Dann wiederholen sie Punkt 12.


Vermutlich wird es nicht lang dauern, bis diese Maßnahmen ihre Umsetzung finden, in einem Lokal in Dortmund ist man allerdings schon einen Schritt weiter, um die Ausbreitung der Vogelgrippe entscheidend einzudämmen.
Hungrige Kindermäuler müssen da nämlich auf der letzten Seite der Speisekarte folgenden Satz lesen:

„ Räuberteller: Lass Dir einen großen Teller geben und such Dir das Beste von Deinen Eltern aus!“

Leuchtet doch auch ein, schließlich ist in so unruhigen Zeiten Papis zweite, mit Käse überbackene Niere gesundheitlich immer noch unbedenklicher, als ein halbes Hähnchen.

Guten Appetit, ein leises Tschiep und eine schöne Woche….

25.10.05

Pennys Wochenrückblick Folge 19 erscheint pünktlich am Freitag

21.10.05

Pennys Wochenrückblick Folge 18: Das Geld liegt auf der Strasse...man muss nur draufspucken!

Komische und satirische Texte schreiben ist manchmal nicht einfach. Passiert nichts in der schönen weiten Welt, sitzt man strunzdämlich und sabbernd an der Tastatur und versucht krampfhaft, diverse RTL-Alliterationen aus seinem Kleinhirn zu quetschen, um einem hoffnungslosen Text wenigstens ein bisschen Schärfe zu geben.

Dann schickt man den Text ab und darf sich über ätzende Kritiken nicht wundern.
Aber manchmal, da passiert etwas in der Welt, das einem eine derart schicke Steilvorlage in Sachen Storywriting liefert, dass man nur noch einnicken muss in das leere Tor satirischer Glückseligkeit.

In dieser Hinsicht ist das folgende Thema eigentlich als Hattrick zu werten.

Aber fangen wir bei der Volksgruppe an, um die es geht: Japaner.
Von Klischees verseucht denken wir da alle zunächst an Menschen, deren Gesichter man nicht sehen kann, weil sich ständig und in einer Tour Fotoapparate vor ihren Gesichtern befinden.
Doch es gibt auch noch andere interessante Klischees jener Volksgruppe und zwar das dezente Vorurteil, dass der Durchschnittsasiate auf Schuluniformen und getragene Damenschlüpfer abfährt. Automaten in denen man letztere kaufen kann, entkräften dieses Vorurteil natürlich ungemein.

Da aber Evolution ein nicht zu stoppender Prozess ist, sucht sie sich neue Geschäftsfelder.
Neuester und feuriger Trend in japanischen Amüsiervierteln (ein schönes Wort) ist das - und jetzt genau aufgepasst - abfüllen von Speichel in kleinen Fläschchen durch junge Mädchen, die dieses dann für umgerechnet 90 €uronen dem kaufenden Herren reichen.
Ja richtig, Männer in Japan ziehen sich den Mantelkragen nach oben, ziehen den Hut ins Gesicht, verschwinden in einem in rot getauchtes Amüsierviertel in irgendeinem Häusschen, suchen sich ein Mädchen aus, gehen mit ihr auf ein Zimmer und alles, was sie dann sagen ist:

"Bitte einmal vollspucken!"

Faszinierend.
Dass man das direkt vor den Augen der Kundschaft macht, ist irgendwie nachvollziehbar, sonst könnte ja jeder dahergelaufene Obdachlose seine Weinflasche vollsabbern und dies auf dem hiesigen Speichelmarkt anbieten.
Was die zahlende Kundschaft mit all dem Speichel macht, ist leider nicht überliefert, eventuell kauft manch einer sich eine Vitrine und frönt einer Sammelleidenschaft, vielleicht reibt sich der ein oder andere auch ein mit dem Zeug.

Fakt ist aber: Das kann nur der Anfang sein, dies alles liesse sich in Produktbreite und -tiefe noch konkretisieren.

Zunächst sollte es verschiedene Preismodelle geben, also einmal die normale Version für 90 €, die Deluxe Version mit vorher-Nase-hochziehen für 120 € und das Super Spar Modell für 10 €, was nur bedeutet, dass man sich kurz auf offener Strasse ins Gesicht speien lässt.

Und ganz ehrlich, auch beim Speichel kann es nicht bleiben, schliesslich müsste man aus dem Inhalt von Ohren und Nasen auch ein bisschen Geld machen. Da hätte man dann auch wenigstens ein bisschen Farbvielfalt drin.
Wenn es für Schlüpfer Automaten gibt, sollte man auch Bars mit Spit-Fässern eröffnen, n Bier und n Speichel bitte könnte ein Kultsatz werden.

Deutsche Hartz 4 Empfänger könnten Deutschland Deutschland sein lassen und Ich-AG-mäßig in einem japanischen Vorort einen schicken Shop aufmachen, den Spittle and more taufen (mit ner Flasche Spuckereaux, jahrgang 03) und sich den Hintern goldig verdienen.

Wer jetzt aus der letzten Reihe ein leises blöder Rassist murmelt, dem sei gesagt, dass ich ja noch nicht fertig bin.

Solch pervertiertes Verhalten findet sich schliesslich auch in europäischen Gefilden wieder, denn beim lieben Domian hat ja auch schon mal jemand angerufen, der sich 50 Kilo Mett beim Metzger kauft und sich daraus ein Frauchen bastelt, welches gerne mal begattet wurde.
Ich weiss auch ganz genau, was die Exfreundin jesnes Sonderlings gesagt hat, als sie von der fleischlichen Neigung ihres Damaligen erfuhr:

"Ich glaub, es hackt!"



In diesem Sinne, eine schöne Woche noch :winke:



Japans Perversitäten ziehen erste Kreise in Europa

Japans Perversitäten ziehen erste Kreise in Deutschland!