31.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 13: aus der Reihe schöne Wörter...Solariumbutter!

Bildrechte: Manwalk / Pixelio.de
Wer sich schon freiwillig in einen Stromsarg legt, der sollte dabei wenigstens ordentlich flutschen...

Wörter, jeden Tag begegnen wir welchen.
Sie klingeln in unseren Augen, wie die Musik es mit den Ohren tut.
Es gibt das "Eigenheimzulagengesetz", das klingt nach dröhnend einschläfernder Klassik mit tiefen Streichern, da vorne haben wir die "Thrombosehose", die uns an sangriageschwängerte Ballermann-Beats erinnert und hier drüben präsentiert sich das Wörtchen "Gießkanne", harmlos und friedfertig wie eine Schlagerballade auf WDR 4.
Doch ab und an mischt sich ein frisches und schrilles Wort unter die totgelaufenen Genres, das wie eine Mischung aus Synthiepop und Skapunk rüberkommt und direkt Bilder im Kopf aufblitzen läßt.
Über solche Wörter soll hier ab und an berichtet werden.
Der Top-Neueinsteiger in den Wortcharts dieser Woche lautet:

Solariumbutter!

Heißen wir den Kandidaten willkommen und schauen uns seine Vita ein bisschen genauer an:
In den Pionierstagen der Steckdosenverbroilerung merkte man, dass die so schön gebräunte Menschenhülle unbehandelt bald raschelt wie totes Herbstlaub.
Es musste Körperliquidität hinzugefügt werden und aus den zunächst harmlosen Zerstäuber-Befeuchtern wurden irgendwann Warentestgeprüfte Sonnenbrandbeschleuniger. Doch neuerdings drückt man nicht mehr auf die Pumpflasche, man schmiert sich ein.

Mit Solariumbutter.

Wie muß ich mir das vorstellen?
Blaß wie Fugenreiniger laufen verzweifelte Menschen ohne Zeit in die Sonnenbänke der Nation und legen sich nackelig unter die Brat-Röhren ("Ja, die sind ausgewechselt, bitte Vorsicht", ein überflüssiges Warnschild). Wenig später kommt der Kabinenanimateur hinein, ein Faß voll feinster Solariumbutter auf der Schulter. Der Sonnenbankdeckel wird geöffnet und mit einem Plastikmesser in der Größe eines Familienpizza-Schiebers wird die Frau mit Solariumbutter eingeschmiert wie Papis Frühstücksschnitte im Morgengrauen.
"Bitte auch die Ränder. Und nicht die Zehenzwischenräume vergessen!", schnarrt es aus der Schwitzepfütze. Das so niedliche Sonnenbanksonnenbrillchen muss nun ersetzt werden durch eine solariumbutterkompatible Skifahrerbrille, denn: Solariumbutter auf der Pupille und das Augenlicht ist hinüber.
Derart bestrichen wird dann vor sich hingebrutzelt, bis es juckt am Steiß.
Hätte man die blasse Brillenauskerbung im ansonsten diszipliniert verkohlten Gesicht früher noch milde belächelt, so gilt sie heute als Zeichen spätrömischer UV-Dekadenz:
"Guck mal, die nimmt arschteure Solariumbutter, huuuui!"
Denn die kostet 53,99 pro Bestreichung.
Man muss den Trend nur einmal richtig setzen, dann passt es schon.

Und mit was beschmiert sich der nicht so reiche Mittelstand?
Ist doch klar: Mit transfettsäurenreduzierter Solarium-Margarine aus der Restefriteuse von Papa Dopolous um die Ecke.
Stinkt zwar wie der Bodensatz der Hölle, lackiert aber genauso knusprig.

Brutzelnde Grüße

Euer Penny


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30.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 12: Alles neu macht der...ja am Arsch!


Bildrechte: kretamaris / pixelio.de


Gut, einen Kalender gibt es, wo was neues passiert. Ist auch nicht mehr lang, aber wenn es passiert, werden wir mit recht wenig Freude darüber berichten. Ist also auch Scheisse...Na, wir verstehen uns schon.

Vermutlich sind es stilistische Gründe, die dafür herhalten müssen, dass es nur zwei Monate im Jahr gibt, die aufs gruseligste verpaarreimt wurden. Da hätten wir den April, der ja macht, was er will und den Mai.
Der macht alles neu.
Andere Sprüchlein scheint es nicht zu geben, vielleicht, weil so viele Monate auf -ember enden und was reimt sich schon darauf?
Beim Juni und Juli wird's noch schwieriger, nicht mal die Zeitgenossen, die aus Unterscheidungsgründen diese Monate stets als Juno und Julei bezeichnen, haben einen Reim dafür.
Vielleicht ginge noch "Der Januar, wie kalt er war", doch ganz ehrlich, das ist genau so abgedroschen, wie der eigenwillige April und sturzlangweilig.
Also bleibt der Mai, der alles nai....es bleibt der Moi, der alles neu....also, das reimt sich ja auch nicht richtig.
Hat das denn damals keiner überprüft?

Zumal es doch auch nicht mehr stimmt.
So viel neues kommt einfach nicht mehr raus und mit dem Monat hat es schon gar nichts zu tun.
Was ist denn schon noch frisch und schick?
Einen neuen Kontinent werden wir nicht mehr entdecken, aber da hört es ja nicht auf.
So ertappe ich mich manchmal selbst dabei, wie es wäre, einen zusätzlichen Wochentag zu haben. Nicht wenige von uns würden ihn zwischen den Sonntag und den Montag quetschen und ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein noch größerer Teil der Gesellschaft diesen Tag als Wochenendverlängerung beantragen würde.
Warum passiert es nicht?
Weil die Leute nicht in der Lage sind, einen vernünftig klingenden Namen für diesen Tag zu finden.

Im Ernst, probieren Sie es, SIE sind das Namensgebungskomitee für den achten verlorenen Wochentagssohn, SIE entscheiden wie er heißt. Wie ein Ölgötze vorm Aquarium werden Sie nun zehn Minuten lang vor diesem Text sitzen, starrend und qualmend überlegend, Ihnen wird nichts einfallen und glauben Sie mir: Die ersten drei Gehversuche, die Ihnen letztlich ins Hirn schießen, werden sich fürchterlich albern und inakzeptabel anhören, so etwas wie Quamtag oder Schnittwoch.
Wetten?
Auf Arbeitgeberseiter wäre man vermutlich kreativer, ich sehe sie vor mir, die fünf Wirtschaftswais...weisen, wie sie den neuen Tag lockerleicht zwischen Mittwoch und Donnerstag flutschen lassen und ihn "Weiterschuften" oder "Knechttag" taufen.

Wenn Ihnen übrigens doch ein vernünftiger Name einfallen sollte, dann gehen Sie ruhig zur nächsten Herausforderung über, wie wäre es mit einem dreizehnten Monat?
Nicht, dass Sie nun denken, der wäre dann auch komplett frei, das macht die Weltwirtschaft ja nicht mit, aber finden Sie bitte einen Namen für unseren Monatsfrischling...und er darf nicht auf -ember enden. Zusätzlich beschäftigen Sie sich bitte mit der Frage, wann dann Silvester ist.
Willkommen vorm Aquarium.

Weiter, weiter.
Wie wäre es mit einer neuen Farbe?
Tja, geht leider nicht.
Wenn Sie kreativ sein und der Farbnamenfamilie neben Pflaumenblau, Smalteblau und Grottenblau ein weiteres Blau hinzufügen wollen, indem Sie drei Wochen lang Schalke 04-Unterwäsche tragen, dann sei Ihnen gesagt: Neu ist das nicht, sondern nur ableitend blau, von der Grundfarbe.
Und die gibt es schon ziemlich lange.
Oder wie wäre es mit Zahlen?
Gerne, setzen Sie sich wieder vor das Aquarium und versuchen sie eine Zahl zu erfinden, die nicht im Dezimalsystem erscheint also etwas außerhalb von 1,2,3,4,5,6,7,8,9,0.
Man sieht schon, die Felder, sie sind beackert.

Klar wurde mir das in den letzten Monaten beim Anhören diverser Animateurprogramme im Radio:
Versuchen Sie mal, eine neue Musikrichtung zu erfinden. Alles was Ihnen einfällt - Funkmetal, Schlagerhiphop, Volksmusikpunk - ist eine pervertierte Weiterentwicklung bereits bestehender Musik, doch ist nichts revolutionäres dabei. Selbst vermeintlich aus Frischhaltefolie ausgepackter Screamo-Pop dient letztlich nur als audiophile Ausrede für Männer, die sich gern mal mit Kajalstiften vollschmieren und traurig gucken.
Mit dem ursprünglichen Emobegriff hat das schon lange nichts mehr zu tun.
Und als wenn das schon nicht schlimm genug wäre, geht der Trend sogar nach hinten los, die einzelnen Genres der Musik verkleben zu einem dicken Klumpen, bis es letztlich nur noch ZWEI Stilrichtungen gibt auf diesem Planeten, aus denen selbst der Mai nix mehr neu macht:
Musik, die döng,döng,dödöng macht und verzerrte Stimmen aufweist.
Die ist von David Guetta.
Die anderen 8 % sind der Rest.

Alles neu macht der Mai? War ein Scherz...schon im März.

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27.5.11

Pennys Wochenrückblick Folge 133: Eine Welt voller Löcher (Exklusivveröffentlichung auf Gamestar.de)

Einfach auf das Logo klicken!


Copyright Bild: Gamestar.de






Dem Team von Gamestar.de im Allgemeinen und Redakteur Christian Merkel im Besonderen möchte ich für die zweite Veröffentlichung herzlich danken, es ist mir eine Ehre.

MrPennywise

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26.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 11: Wenn der Seelenkelch an Dir vorübergeht...


 So wie Salomon guckt, kann man es ahnen: Der Name wurde versaut!


Heute morgen, 5 Uhr, kein Schlaf mehr möglich. Erinnerungen an den letzten Text wurden wach, also: Schnell noch vor dem Frühstück ne nebelkanonenbewaffnete Tankstelle überfallen?
Ach ne, dann doch lieber erst mal vor den Fernseher.
Verschlafen zappte ich mich langsam nach oben. Im ZDF-Morgenmagazin rutschten gerade die Tomaten und Gurken auf der Ernährungspyramide rapide nach unten, noch unter nutellabeschmierte Bagles.
Also schnell weiterschalten, bevor es psychosomatisch grummelt im Bauch.
Das Problem: sobald ich auf meiner Fernbedienung zweistellig werde, sackt auch der Programminhalt auf der Unterhaltungspyramide ab, noch unter 'Mein Leben' oder 'X-Diaries', wie heutzutage mediale Brechbeschleuniger genannt werden.

Mein Blick blieb letztlich beim Astro-TV-Shop hängen.
Ich konnte mich nur noch dunkel erinnern, dass ich vor Jahren mal schwäbische Pferdegesichter im TV erblicken musste, die verzweifelten Anrufern die Karten legten für preisgünstige 2,95 € die Minute.
Scheinbar hat da eine Evolution stattgefunden, denn heuer gilt es Plunder feilzubieten, der auf konsumwillige Kundschaft wartet.
Vorgestellt wurde in dieser Sendung - und ich weiß bis jetzt nicht genau, ob ich nicht einfach wieder albträumend auf der Couch weggeschlummert bin - der Seelenkelch von Beate Ohlenforst.
Hierbei handelt es sich um einen birnenförmiges Glasgebilde in den schönsten Farben des Regenbogens. Ich kann und will hier noch nicht auf den Seelenkelch eingehen, dies muß einfach warten, denn es war etwas anderes, das meine Aufmerksamkeit bei einer eingehenderen Recherche auf B.O.'s Internetseite in Anspruch nahm.

Bitte, ich will nicht, dass man's falsch versteht: sich über esoterische Sendungen und Auffassungen lustig zu machen, erscheint eigentlich zu plump und einfältig, ein bisschen wie ein Elfmeter, bei dem noch der Torwart entfernt wird.
Wenn jemand mattgepaukt von des Lebens Herausforderungen in tiefer Nacht den Mond anfleht, ihm ein besseres Leben zu schenken, wäre ich der letzte, der das verurteilt, wenn es den Erdtrabanten-Anbeter danach besser geht.
Beate Ohlenforst begnügt sich ja aber auch nicht mit dem Himmelstgestirn, sie fährt andere Geschütze auf. Zunächst verrät uns ihre Internetseite, dass sie die Einzige (!!!) in Deutschland sei, die mit salomonischen Energien arbeiten darf. Wo diese Gesetzmäßigkeit genau festgelegt ist, wird leider nicht verraten, hab das ganze BGB durchgeblättert, aber wurde ich fündig?
Nun, während Deutschland vermutlich beim Versuch, die salomonischen Kräfte unter Kontrolle zu bringen, restlos bis auf ein wenig Restasche ad hoc verglühen würde, trumpft Beate Ohlenforst auf, bündelt die Energien und verkauft:

Den salomonischen Schlüssel (an dieser Stelle darf die Leserschaft irgendwas mystisches raunen).

Dieser schöne Schlüssel stehe für das "geheime Wissen" und sei bekannt dafür, dass er seinem Träger "Zauberkraft, Weisheit, Weitsicht, Kraft und Stärke" verleihe. Also genau das richtige für Kaninchenzauberer, Politikerdoktoren, Sehbehinderte und Bodybuilder.
Na Quatsch, der Schlüssel ist ja für alle da, er bringt neue Kraft, klare Energien, er zieht einen auf die mystische Seite und....ach, es fehlt nur noch, dass er die Verdauung anregt.
Aber wie nutzt man den Schlüssel nun?
Würde er das Privathaus eines reichen Milliardärs öffnen, der den Scheinen und Münzen längst überdrüssig geworden ist, ich würd das Teil kaufen für 30 Ocken.
Aber nein, man muß einen Wunsch hineinsprechen.
Nah an die Lippen führen und flüstern, so funktioniert's.
Der Herzenswunsch, er wird erfüllt, so die Internetseite.

Tja, aber was wünschen?

Bitte, lieber Schlüssel, heute keine verbrannten Bäckerbrötchen, ginge das? Und dann steht man in der Bäckerei, die einem stets verbrannte Schrippen angedeihen lässt und erspäht in der hinteren Ecke ein Unversehrtes nichtverkohltes.
ES FUNKTIONIERT!
Doch was, wenn man mal nicht aufpasst und falsch wünscht?
Soll's ja geben, in einem Moment der Umnachtung - vielleicht auch unter dem Einfluss pharmazeutischer Drogen - flüstert man plötzlich den Weltuntergang in den Schlüssel hinein oder die Veröffentlichung neuer Küblböck-Alben.
Was dann?
Den Schlüssel zerstören, ihn verbrennen und dabei rückwärts aus der Bibel vorlesen?
Nein, nein. Nicht nötig. Einfach für 34,95 (zzgl. Versand) die Wunschtruhe des Salomon bestellen.
Das ist so knorke: Wer sich Unfug wünscht und die mystische Kraft des Schlüssels benutzt um Nachbars Katze vom Tracker überfahren zu lassen, hinterher aber von schlechtem Gewissen geplagt wird, der kann den Wunsch resetten. Einfach den Schlüssel auf das schwarze Samtkissen legen, Truhe zu und 24 Stunden warten, dann ist die Gerätschaft bereit für neue Bitten.
Denn: Ist die Katze gesund, freut sich der Salomon.


Schöne Pause

Euer Penny

P.S.: Die nächsten Wochen werden wir noch näher eingehen auf:
Energiebären, Ferneinweihungen und Regenbogenkristallengel.

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25.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 10: Der Nebelkanonenlederherrengürtel!


Tankstellenpächter waren einst nette Zeitgenossen, die man aufgrund hoher Benzinpreise anbrüllen konnte. Die Zeiten haben sich geändert!



Man kennt das ja: Man liegt abends im Bett, kann einfach nicht einschlafen, es wird sich hingewälzt und auch hergewälzt, es wird in die Dunkelheit gestarrt, auf die Uhr und auf die Frau und man will sie wecken und fragen ob sie auch nicht schlafen kann, aber man lässt es.
Was liegt da näher, als eine Tankstelle auszurauben. Also stiefelt man in den Keller, holt die alte Platzpatronenpistole aus Kindertagen hervor, man zieht sich ne Strumpfhose der Gattin über das Gesicht, entkommt dem Erstickungstod nur knapp, in dem man flugs in die Küche rennt und mit der Schere ein Loch auf Mundhöhe in die Unterwäsche schneidet und dann geht's auch schon los.
Am Ort des Verbrechens angekommen stürmt man den Laden und sagt das, was man aus Filmen so kennt.
"Geld her, wenn dir dein Leben lieb ist", oder
"Jetzt nur keine falsche Bewegung", oder auch
"Es tut mir leid, dass ich das mache, aber meine Kinder haben Hunger".
Auf keinen Fall sollte man sagen, dass man diesen Überfall startet, weil man nicht einschlafen könne, sonst nimmt der Pächter einen nicht ernst.

Doch dann geschieht es, der Inhaber des Zapfsäulenkonglomerats rückt kein Geld raus, stattdessen steigt hinter ihm Nebel auf und innerhalb von 12 Sekunden ist der ganze Verkaufsraum voll davon und sieht aus wie Loch Ness im Herbstmorgen.
So und nicht anders schützen sich nämlich seit Neustem die Tankstellen NRWs, mit riesigen Nebelkanonen. Sinn und Zweck der ganzen Anlage sei es, dass der Räuber orientierungslos wird und nicht mehr fliehen kann.

Versetzt man sich nun in den nicht schlafen könnenden Unhold, sind mehrere Möglichkeiten da: Sich panisch den Weg durch die dichte Suppe freischießen wäre die erste Option. Da unser Beispiel-Beutezügler nur Platzpatronen hat, ist das nicht weiter tragisch, aber mit echten Patronen wird's schnell ein Massaker.
Wird nicht geschossen, liefe der Räuber alle Nase lang gegen die Tankstellenauslegeware auf der Suche nach dem rettenden Ausgang und dabei geht so manche Nachosauce zu Bruch. In Verbindung mit der Feuerwehr, die von eifrigen Mitbürgern bestimmt gerufen wird, die dann die gesammelte Staffage der Frauenzeitschriften nassspritzt, stellt sich da doch die Frage, ob der Verzicht der Nebelkanone und die Herausgabe eines überschaubaren Geldbetrages für die Tankstellen nicht die bessere Alternative wäre.

Aber ich will den Einsatz der Nebelkanone nicht grundsätzlich verdammen, man kann ja auch auf anderen Feldern des Lebens gruselig überfallen werden. Eingebaut in einen Lederherrengürtel ist die Kanone sogar recht sinnstiftend, denn:
Kehrt der Mann abends heim und steht vor seiner wütenden Gattin, die ihn fragt, wo er so lange abgeblieben sei und woher die Auspeitschstreifen auf seinem Hemd kämen, hat man(n) ein Problem.
Was soll man sagen?
Dass man auf dem Nachhauseweg Zorro über den Weg gelaufen ist, dem die eigene Nase nicht passte?
Doch mit dem Nebelkanonenlederherrengürtel füllt sich die ganze Wohnung in 12 Sekunden mit dichtem Nebel, man tapst ins Schlafzimmer, zieht ein frisch gebügeltes Hemd über, ruft Kalle an, besorgt sich ein Alibi und wenn der Nebel sich verzogen hat, dann kann man anfangen zu sprechen.
So gehen zwar nicht die Tankstellenüberfälle zurück, aber immerhin die Scheidungsraten und das ist ja schon mal ein Anfang.

Schöööööönes Päuschen.

Euer Penny


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24.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 9: Komm, Lucas, sooooo schwer ist die Relativitätstheorie nun auch nicht...


Wird ein gefeierter Pandabärentierfilmforscher. Was auch sonst!?!



Wenn ich meinen Text mit den Worten "Damals, als ich noch ein Kind war..." beginne, wieviele Leser springen dann wohl ab? Einige? Viele? Alle?
Na zum Glück beginnt er ja anders und zwar mit den Worten "Wenn ich meinen Text...", von daher: alle hier geblieben und hinsetzen.
Damals, als ich noch ein Kind war (ich hab gesagt: sitzen bleiben), da waren die Erwartungen an meine Person hübsch übersichtlich. Sicherlich, eine vollgekrakelte Seite im Hausaufgabenheft wurde von mir so lang Bart-Simpson-like nochmal geschrieben, bis auch meine Eltern es anstandslos lesen konnten und zwar ohne, dass sie sich dabei fragen mussten, ob sie das Heft verkehrt rum hielten.
Ansonsten war es eine tolle Welt, ich konnte ja machen, was ich wollte.
Ab ins Kinderzimmer, die Bettdecke zu einem Bergmassiv zusammenknubbeln und schon hatten die Action-Figürchen von MASK ein neues Einsatzgebiet.

Und heute? Nun, wenn derlei 2011 in deutschen Kinderzimmern beobachtet wird, fasst man sich ans Kinn, geradewegs so professionell wie es die Super Nanny im Fernsehen tut und dann wird gehandelt.
"Guck, der Lucas, was er da macht. Amokläufertendenzen sind das."

Flugs wird ein Terminplan zusammengeschraubt, der problemlos mit dem Filofax von Josef Ackermann konkurrieren könnte, Kleinstlebewesen, die von sinnlosen Zellhaufen nur durch einen Schnuller zu unterscheiden sind, bekommen plötzlich Klavierunterricht.
"Du, der Lucas macht das ganz toll, ich hab ja die Bach Sonate in G-Moll rausgehört, Du nicht auch Wolfgang?", heisst es dann auf Lucas siebtem Geburtstag und Wolfgang weiß sich nicht anders zu helfen als "Naja, könnte auch Sido gewesen sein" zu antworten.
Die Ehefrau schnaubt und der Beischlaf steht auf Stand-By bis zum nächsten Quartal.

Dienstag dann gehts aber mit Lucas aufm Platz, Freistöße üben. Den Ball in die Mauer semmeln oder ans Lattenkreuz nageln, das kann heute jeder Viertligaspieler, es gilt, früh anzufangen.
"Der Lucas macht das ganz toll, wie er sich auch schon so niedlich albern wie der Ronaldo hinstellt, oder Cindy?", heisst es ebenfalls auf dem siebten Geburtstag und Cindy weiß auch nichts anderes als "Naja, eher wie Udo Lattek nach dem siebten Weizen."
Kein Schmuckladen, dieses Quartal, was für eine freudlose Zeit.

Am nächsten Tag sind sich aber beide einig, denn Englisch als erste Fremdsprache ist in der heutigen Zeit einfach nicht mehr zu gebrauchen, in der sich die USA auf dem absteigenden Ast befindet.
Wer also im Alter von neun Jahren noch nicht in der Lage ist, auf Mandarin fließend die neuesten Kalauer über die europäische Binnenwirtschaft zum Besten zu geben, der wird eines Tages unbrauchbar sein für den asiatischen Arbeitsmarkt.

Donnerstags gehts dann zum Profischwimmen auf Zeit gegen all die anderen terminkalendergequälten Wesen aus der Nachbarschaft. Mit ner Plecke um die Platte rennen und nem weißen Ball hinterherhechten, das war gestern. Heute wird auf Millisekunde gekrault und wenn die Lippen nicht blau sind nach dem Wettkampf, dann lief auch was falsch.

Am Freitag dann endlich Wochenende und es wird nicht klassisch ausgeruht, so wie früher (Kopp auf Kissen), nein, es muss Kraft getankt werden für die neue Woche, also ab zur Kleinkindmassage mit Ayurvedabeträufelung rücklings. Danach noch 10 Stunden Arte gucken für die kultursüchtige Hirnanhangdrüse und fertig ist der Wochenprofessor im Kleinformat.
Viele werden sagen: Naja, lieber Penny, es gilt doch, aus der Fülle der heutigen Möglichkeiten zu schöpfen, wer später mal ein IT-Experte werden will, kann seine Kindheit nicht mit Wachsmalstiften vergeuden.
Denen entgegne ich, dass meine Eltern mich anno dazumal nicht gleich zum Grundstudium Architektur angemeldet haben, nur weil ich mal ein Legohaus gebaut habe und Bolle von nebenan ist heute auch nicht Inhaber einer Landschaftsgärtnerei, nur weil er früher häufig in Bäumen hauste.
Eine schlimme Sache, dass der Fachkräftemangel heutiger Tage sich auf die Freizeitgestaltung von Kleinstzwergen auswirkt und wer mit neuneinhalb immer noch auffällig wird ("Papa, wir gehen jetzt Räuber und Gendarme spielen"), kommt direkt zum Steineklopfen nach Irkutsk.
Was bleibt, ist die Resthoffnung auf eine Karriere als gefeierter Bildhauer.

Schöne Pause

Euer Penny




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23.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 8: Pril, Facebook und andere Netzkatastrophen





Tilly, die alte Spülmittel-Sadistin, quält ab Minute 1:16!


Viele mögen sich nicht erinnern, andere können's gar nicht, fungierten sie doch damals noch als Quark in der Auslage, wie es der Volksmund so schön formuliert.
Anfang der 80er geisterte sie durch deutsche Werbeblöcke, eingeklammert vom kräzchenden Geröhre der Mainzelmännchen:
Tilly, in ihrer Funktion unterwegs als Zwingnatur, patschte fremder Frauen Hände in Palmolivebefüllte Glasschälchen, das pflegt die Pfote schon beim Spülen.
Welch sorgenfreie Zeit: man musste sich nicht mehr so viele Gedanken machen, wie man nach der Hausarbeit die Griffel wieder weich bekommt, die bei "normalem" "08/15" Spülmittel schnell Ähnlichkeit mit einem ausgedörrten Dürre-Acker aufwiesen.
Sogar Proteine sollen drin gewesen sein, zum Glück war damals keiner so dumm, das Zeug zu saufen, es sei denn, man füllte das Zeug in alte Waldmeisterbowle-Flaschen um, stellte es in den Keller und wunderte sich Abends, wenn der Nachwuchs blau anlief.

Marketingkritisch, wie man damals war, dachte man: "Naja!"
Pflegt die Hände schon beim Spülen, Hokuspokusfidibus.
Erzähl uns doch keinen vom Pferd.
Und so verschwand die Werbung im Lokus des Reklameblödsinns und die Paarreime-Kreuzritter mussten sich neue sinnbefreite Jingles ausdenken.

Und heute?
Es scheint vermeintlich nicht viel besser zu sein.
Henkel, Hersteller von "Pril" dachte sich, heeey, komm wir gehen jetzt mal auf Facebook und schalten ne schicke Kampagne. 
Dass so ein PR-Gang nicht immer von Erfolg gekrönt sein muß, bewies ja unlängst Felix Magath, der als Ausbund purer Lebensfreude ganze anderthalb Gesichtszüge ziehend Volks- und Fannähe demonstrieren wollte.
Seitens Henkel wollte man nun die Community einbinden in die Geschäftsgebahren.
Scheinbar angeödet von der ollen blauen Pril-Pulle sollten sich Facebook-Spülmittel-Fans hinsetzen und Pril-Flaschen gestalten, die Beste ginge dann in den Verkauf.
Da hatte man aber nicht mit der Facebookmasse gerechnet, denn die war äusserst kreativ: Weit vorn im Voting lag zB eine Prilflasche, die in schönstem Knusperbraun versprach: "Schmeckt lecker nach Hähnchen!" Ein anderes Design zeigte eine doch recht alberne Comicfratze, die PRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL brüllte.
Beide Designs - obwohl vorn liegend - wurden vom Henkelkonzern entfernt und das Ergebnis beeinflusst und ab da hing der Social-Network-Haussegen gehörig schief. Proteststürme ergossen sich in den Kommentarbereich, man könne doch nicht, was das denn nun solle und überhaup, SO NICHT! 

Was nun tun?
Einfallen in den Chor der Möchtegerndemokraten auf Facebook, die sich um ihre Grundrechte betrogen fühlen, nur weil eine Spülflasche nicht in den Handel kommt, auf der draufsteht, sie schmecke nach Hähnchen?
Dass dabei eventuell wieder steife Kinderleichen mit grünem Schaum vorm Mund in Muttis Küche liegen, wird bestimmt als Kollateralschaden auf dem Weg zum vollkommenen Mitmachbürger in Kauf genommen.
Und überhaupt, so ein Konzern, der muss ja schon per se böse sein also von Grund auf und im Aktienrecht verankert. War ja klar, dass die Designs zensiert werden, da wird Kunst zunichte gemacht und Kreativität im Keim erstickt.

Ich weiß nicht. Menschen, die sonst mit den Grundrechten nicht viel am Hütchen haben, bei der wertvollsten Marke der Welt mit Namen "Facebook" angemeldet sind, um dann die Faust nach oben zu recken und sich über zensierte Spülmitteldesigns aufzuregen, hat was tiefgründig provinzielles und ist von reflexhafter Beleidigung nicht weit entfernt.
Dafür aber recht nah an formvollendeter Beschränktheit sind die Kommentare der Leute, die da schreiben: "Ach, ich finde es eine Frechheit von Henkel, ich wollte mir die abgewählten Kreativitätsfläschchen doch so gerne kaufen und in den Schrank stellen."
Aha!
Facebook-User, die sich dämlich bemalte Spülmittelflakons in die Vitrine stellen, die dann auf der nächsten In-Party schön ausgeleuchtet werden?
Da wirds wohl Zeit für die nächste Henkel-Marketing-Offensive.
Palmolive für's Hirn, pflegt den Schädel schon beim Denken.

Euer Penny.


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20.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 7: Namensgebung im Facebookzeitalter




Nix Facebook, Klingelschild!



Gleite ich themenlos durch den Autorenorbit, braucht die Humoranhangdrüse ein konkretes Ziel. Eine gar nicht so schlechte Anlaufstelle sind die "Google News" und das, was dabei herauskommt, wenn man im Suchfeld das Wort 'skurril' eingibt.

On the top:
Ein Ehepaar aus Israel, dem es an Lust, nötigen Stunden oder aber an Kreativität mangelte, nennt den neuesten Nachwuchs eben nicht nach der Stadt, in der er gezeugt wurde. Das machen nur Prominente Pimperer, die auch wenig Zeit haben und Töchter gebären, die den Namen europäischer Hauptstädte tragen, damit man später im Boulevard leichter wiedererkannt wird, wenn hingebungsvoll Obszönitäten aus Limousinen herausgeblökt werden.

Stattdessen gibts Namensgebung 2.0! Wenn - so die Eltern - all die Bekannten bei Facebook eh auf den "Like"-Button klicken, wenn die ersten Babyfotos online gestellt werden, dann kann das Gör doch auch gleich diesen Namen tragen. Das ist schön, da brauch man nicht wählen zwischen Schackeline oder Schantall. Im deutschen funktioniert dieser Quatsch mal wieder nicht. Wäre ja auch zu blöd, wenn sich in 4 Jahren die Nachbarskinder "Gefällt mir", "Gruschel" und "Anstups" im Kindergarten gegenseitig die Schüppe auf den Kopf hauen.

Und in der Pubertät?
Noch mehr Schwierigkeiten.
Wie will der pubertierende Nachwuchs bitte begreifen, was Grenzen sind und was nicht, wenn es elterlicherseits heißt: "Es gefällt mir überhaupt nicht, wie Du mit mir redest, Gefällt mir!"
Was macht der Nachwuchs? Steigt verwirrt ein in die Limousine und schnauzt die Fotografen an.
Blöd, sowas...

Schönes Wochenende

Euer Penny

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Pennys-Pausen-Plauderei Folge 6: GEZ vs. DSDS vs. FIWV (Fähnchen-im-Wind-Verhalten)


 Will er uns was vorsingen oder Gebühren eintreiben? Naja, die Grenzen sind fließend...


Oh bitte, man erzähle mir nichts über Meinungsbildung.
Entweder man ist selbstbewusst genug, um sich eine eigene zu bilden oder man nimmt einfach eine vorgefertigte Alternativ-Auffassung aus Funk, Fernsehen oder Printmedien.
Aber reden wir doch mal über Meinungsbehaltung.
Eigentlich waren die Fronten doch stets klar, die GEZ die ist doof und DSDS? Eigentlich noch viel dümmer. Gerne auch umgekehrt.

Die GEZ wird in diesem Lande gehasst wie der Teufel, die Gesundheitsreform und Spülmaschinentabs, bei denen der dicke Knopf in der Mitte rauskullert, noch bevor das Ding in der Steckdosentellerwäscherei landet. Nur, wer mal Besuch von einem hatte, der grinsend an der Türschwelle 'Schon GEZahlt?' fragt, weiß, wie schnell sich ein Maximum an Aggression im menschlichen Körper aufbauen kann.
Nicht wenige wählen die Apokalypse, wenn sie auf der Strasse befragt werden, ob sie lieber der staatlichen Wegelagerei ein Zeltlager der Toleranz aufschlagen oder ob es nicht doch eher der Weltuntergang sein soll.

Und DSDS?
Nun, diese Sendung unterscheidet sich grundsätzlich von einem Verkehrsunfall, bei dem man im Vorbeifahren hinschaut, denn: bei Karambolagen im Strassengetümmel setzt man sich eben NICHT mit Salzstangen und Coke davor und lacht sich kaputt, wenn die Schwerstverletzten abtransportiert werden.
Nichts anderes ist DSDS.
Menschen, die in den ersten zwei Dritteln der Staffel singen können, werden vom Zuschauer mit wischenden Handbewegungen fortgejagt und es folgt der Schlachtruf
"Gebt uns mehr von den eigetretenen Kellerfenstergesichtern, die die Animationsabteilung von RTL einen halben Nachmittag beschäftigen und bitte, bitte gebt uns die Pups- und Rülpsgeräusche mit oben drauf." 
Wochen später ist der Spuk vorbei und Marco Schreyl hat durch Pseudospannungspausen das Leben eines jeden Kandidaten um ca. zweieinhalb Stunden verschwendend gekürzt.
Am Ende steht ein armer Depp auf der Bühne als Sieger, der - haha - für gefühlte dreieinhalb Tage vom Thron der Charts schauen kann, während man bei RTL schon neue Animationseffekte im Animationseffektesupermarkt einkauft.

Soweit eigentlich alles klar oder?
Bis auf die Sesselpupser, die ihr Prepaidguthaben aufbrauchen, weil sie der Meinung sind, mit ihrem SMS-Abstimmverhalten einer großen demokratischen Masse anzugehören, die endlich auch mal was entscheiden darf, ist man sich als Mitglied im Club der Meinungsbildung einig:

GEZ und DSDS....dickes Fail!

Aber im Club der Meinungsbehalter....tja, da wippt man mit dem Fuß und weiß nicht so recht.
Denn die dreibuchstabige Eintreibebehörde kollidierte gestern mit der vierbuchstabigen Minnesängersuchmaschine.
Herr Bohlen war empört, dass die auf Platz 1 und 2 stehenden Gewinner von DSDS nicht in den öffentlich-rechtlichen Radios gespielt werden.
So gar nicht, angeblich.
Weder bei Einslive, noch bei Jump, noch sonst wo. Man vermutete neidisches Konkurrenzgehabe auf Seiten der GEZ-Heinis, während diese sich keiner Schuld bewußt waren.
Und was machen die Meinungsbehalter aus dem deutschen Volk?
Statt genüsslich drüber hinwegzusehen und milde zu lächeln, während der Kingkong der Fernsehunterhaltung sich mit dem Godzilla der Behörden um die Wette kloppt, wurden Meinungen UMgebildet.

Ganz plötzlich gab es welche die gesagt haben, dass es so aber nicht gehe, auch wenn der Bohlen nur Schrott produziere, so müsse dieser Schrott nun mal auch im Radio gespielt werden, wenn der kommerzielle Charterfolg da sei.
Ja und umgekehrt fanden sich plötzlich viele Menschen, die der GEZ dankend und ordenumhängend gern die Hand geschüttelt hätten, dass man sich gegen den Dumpfbackenmechanismus verwehrt und stattdessen weiterhin anständige Musik im Radio spiele.

Beide Sichtweisen sind schlimmer als die betreffenden Institutionen, denn wo kommen wir hin, wenn der GEZ-Mann nun nicht mehr im Keller gefoltert, sondern auf Sachertorte und Latte-Machiato eingeladen wird und wo landen wir bloß, wenn der Intelligenz zugesagte Menschen plötzlich ernsthaft meinen dürfen, dass singende Hirsehirne nur deswegen im Radio zu spielen seien, damit die GEZ auch ja ihren von niemandem aufgetragenen Rundfunkstaatsvertrag auch demokratisch erfülle?

Ich sehe da keinen Ausweg aus dieser vermaledeiten Schlamasselpatsche ausser man folgt meinem Vorschlag: Der Sieger von DSDS wird volle vier Wochen in allen öffentlich-rechtlichen Radios rauf und runtergenudelt und wenn der Bohlen-Barde dadurch dreieinhalb Tage länger in den Charts thront, bitte schön. Im Gegenzug muss dieser dann nach seiner aktiven Zeit bei Deutschland sucht den Superstar klinkenputzend die Fernsehgebühren eintreiben. Nicht auswendig gelernte Texte und eine Stimme zum davonlaufen werden sich letztlich als wesentlich türöffnender erweisen, als jeder noch so kruppgehärtete Stahlkappenschuh.

In diesem Sinne

Euer Penny


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18.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 5: Plöhdes-Planking-Geplänkel


Sieht seltendämlich aus und macht nach nur einer einzigen falschen Bewegung auch keinen Spaß mehr: Planking!




Wer in diesen Tagen stolpert über einen Menschen, der steif wie ein Brett, mit angelegten Armen, auf dem Bauch liegend mit dem Kopf nach unten auf der Straße liegt, bitte nicht wundern. Sie haben damit ein aktuelles Planking-Foto zunichte gemacht und werden vermutlich von dem, der den Unsinn fotografieren wollte, ein bisschen beschimpft.
Da heißt es: schnell weitergehen und grübeln.

Dieser "Trend", sich derartig bekloppt zu inszenieren, sich wie eingefroren auf Schranken, Eisenbahnschienen oder Rolltreppen fotografieren zu lassen, kommt wohl aus Australien.
Wieso, weshalb, warum?
Keiner weiß es, aber traditionell ist die Ozonschicht über der Welt kleinster Kontinent ja bekanntlich recht halbseiden dünn und was die Sonne so alles anrichten kann, wenn sie zu lang auf der Leute Köpfe scheint, nun, die Medizinlexika sind voll davon.

Fragen kommen auf:
Wie steht es mit dem australischen Bruttosozialprodukt?
Ist da alles in Ordnung?
Gibt es genügend Freizeitangebote?
Ich kann's von hier nicht beurteilen, aber es sieht nicht so aus.
Also legt man sich - weil es ja auch eine öffentlichkeitswirksame Facebookgruppe gibt, die den Fotoquatsch auch Galerie-mäßig aufarbeitet - in den Dreck, den Kopf auf die Erde oder auch in die Luft, wenn man auf einem Verkehrsschild oder einer Balkonbalustrade herumplankt.
Warum die Leute sich ausgerechnet auf den Bauch und nicht auf den Rücken legen, kann nur vermutet werden, wohl weil "Planking" dann nicht mehr "Planking", sondern "Begrabing" heißen würde, wenn man sich leichenähnlich auf den Rücken legte.
So aber wird beim Planken der ganze Bakterienkrempel eingeatmet, der auf Fersenhöhe wilde Partys feiert (Mütter würden sagen: "Nich, da hat doch der Nachbarshund hingemacht!").
Hinterher steht man mit dem Kopfsteinpflastermuster auf der Stirn wieder auf, man schaut sich gemeinsam das geknipste Bild an und denkt:
"Toll geplankt!"

Aber was denke ich? Was denken Sie?
Man darf ja nix dagegen sagen, sonst kommen die Allesbefürworter aus ihren Ecken und sagen: Das ist Kunst, die Art der Jugend, sich auszudrücken.
Ja sicher und wenn Jugendliche im Konglomerat beginnen, Laternenpfähle mit Rindermett einzureiben und dabei bolivianische Arbeiterlieder singen, ist das dann auch schon Kunst?

Das ganze wird sich aber vermutlich nicht durchsetzen, denn:
Die Tage ist ein Planker betrunken vom Balkon gefallen.
Tragisch zweifelsohne, aber die australische Administrative ist sich in ihrer Gesamtheit inklusive Politiker, Polizei und Feuerwehr nicht zu schade, nun auf die Gefahren des exzessiven Plankings hinzuweisen und drakonische Strafen auszurufen für diejenigen, die nun stocksteif an gefährlichen Orten rumliegen. Ich seh's schon kommen, es folgen Bürgerinitiativen, die haushohe Poster an hohe Häuser kleben:
"Don't Drink and plank!" oder sinngemäß übersetzt "Wer stocksteif an gefährlichen Orten liegt, liegt bald stocksteif auf Friedhöfen!"
Es wird Bewegung und Gegenbewegung geben, jemand gründet die APP (Australische Plank Partei) um die Rechte der Bekloppten durchzusetzen und je höher die Strafen ausgerufen werden, desto irrer werden die Planker. Nicht lange wird es dauern, bis jemand auf einer Flugzeugtragfläche plankt. Mit Sekundenkleber in 15.000 Metern Höhe.

Bis es soweit ist, ruf ich einfach auf Facebook ne Gegenbewegung zu "Planking Australia" ins Leben, die "Jumping Pics Worldwide". Da werden dann Bilder hingeschickt, bei denen man im Sprung fotografiert wird und dabei darf man dann auch ein doofes Gesicht machen. Und wer nicht auf Vulkanen oder Fernsehtürmen Jump-Pics macht, der lebt sogar länger.

Schöne Pause

Euer Penny


P.S.: Schickt Eure Bilder ein :-)


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17.5.11

Pennys Wochenrückblick Folge 132: von anarchischen Pflanzen und Panda-Popo-Pein!


neuer Stoff für hartgesottene Verschwörungstheoretiker. Spricht man "Maps" von Google Maps rückwärts aus, erhält man das Wort "Spam". Und wer "Spam" bei Google Maps eingibt, der findet diesen Ort in: Peru. 
Wird also von hier die ganze seltsame elektronische Post verschickt?


Vor nicht allzu langer Zeit begegnete mir ein Artikel auf Spiegel.de, in dem der Autor berichtete, wie schnell die Erde sich veränderte, wenn die Menschheit von heute auf morgen einfach verschwinden würde. 
Den Text nur überfliegend stellte sich heraus, dass die Pflanzenwelt recht schnell die Hoheit über Strassen und Häuser zurückgewinnen würde. 
Vor lauter Efeu und Unkraut wäre bald kein Haus mehr zu sehen, kein Bürgersteig mehr begehbar, auf keiner Strasse könnte ein Auto mehr fahren, ohne dass es Holterdipolter macht, während man über die Wurzeln hinweghoppelt.

Spielt ja auch letztlich keine Rolle, es sind ja auch keine Autos mehr da. 
Wobei: Das Holterdipolter auf Deutschlands Teerplatten haben wir ja heute bereits, vielen Dank nochmal an Petrus für 17 Milliarden Tonnen Schnee im letzten Winter.

Es zeigt sich also: Wir alle sind dem Verfall ausgesetzt, nicht nur wir selbst, nein auch um uns herum verrotten die Dinge, wenn man nicht ständig aufpasst, reinigt, asphaltiert und gegensteuert.
Tun wir es nicht, kommen sie: Die Pflanzen.
Aus einst geordneten Alleen würden Dschungelabschnitte werden, in denen Palmen flanieren und Kokosnüsse unkoordiniert vor sich hinrollen. 
Irgendeine eingebildete und hochgewachsene Sonnenblume würde sich als Königin aufspielen, bis sie von einer Allianz rebellischer Hortensien und aufgeregter Rhododondren niedergemacht wird. 
Vögel würden diese Welt mit ihrem Kot bedecken, und niemand käme, um ihn zu entfernen, der einzige Trost: beschweren wird sich auch keiner.

Doch was wäre nun, wenn ein einziger Mensch überbliebe? 
Ein Held im Blaumann, der sich der Flora und Fauna entgegenstellte? Würde er sich verkriechen und flüchten vor der Übermacht der Hortensien und Palmen? 
Nein, er würde in einen Baumarkt einbrechen, irgendwas klauen, was einen Stecker hat (20 % Rabatt spielen keine Rolle mehr) und dann würde aufgeräumt werden, so lang bis die letzte Tulpe wieder in Reih und Glied mit den anderen Tulpen stünde und bis Kokosnüsse aufhören, frech durch die Strassen zu rollen. 

Nun, so ein Mensch bin ich. 

Über 730 Tage verwaiste Internetseite www.pennys-wochenrueckblicke.blogspot.com haben Ihre Spuren hinterlassen und zwar im Kommentarbereich. 
Dort schreiben mir mittlerweile recht illustre Gäste efeuartig ausbreitend blumige Sentenzen. 
Erfreute ich mich zunächst kurz an der Tatsache, dass meine Texte nun auch im englischsprachigen Ausland zahlreich gelesen werden, stellte sich kurz darauf die Ernüchterung ein, denn dem "Good Blog, keep on working" folgte nicht selten ein Link zu einer Seite, auf der ich geraspelte Hämorroidenklümpchen von Pandabären bestellen konnte, um meine Atemwege freizupusten. 
Ich versuchte da natürlich einen Zusammenhang zu erkennen, als gutgläubiger Naivblogger schaut man ja erstmal, ob nicht eventuell ein akuter Textbezug vorhanden ist. Doch nein, über Pandabärenhämorroiden hatte ich noch nie etwas geschrieben, mir käme ja nicht mal in den Sinn, dass die schwarzweissen Knuddelviecher überhaupt blutige Hintern bekommen, futtern sie doch Grünzeug tagaus und tagein und das unterstützt doch die Bewegung im Darm. 
Nach dem 50. Kommentar ala "I like your Page very much" gefolgt von Links zu Seiten, auf denen ich derartigen Unfug bestellen konnte, trat ein Muster zutage. Der Pandabärenhämorroidenklümpchenverkäufer muss seine Freunde angerufen und ihnen mitgeteilt haben, dass "der Penny die Kommentare nicht löscht. Kommt, wir nehmen seine Seite einfach als Plattform und müllen sie weiter zu." 
Tja und so war das einzige was in 24 Monaten auf Pennys Wochenrückblicke wuchs der Spamhaufen im Commentbereich. 
Man kann hier schön erkennen, was aus den Dingen wird, wenn man sich nicht richtig kümmert und mit der Pflege aufhört. 

Leider haben rektale Pandaprobleme nur einen recht kurzen Unterhaltungswert, aber hört der Spam auf meiner Seite auf? Nein, ca. 17 Trilliarden Spammails werden jeden Tag von PC 'A' zu Laptop 'B' verschickt. Ein findiger Wissenschaftler, der Spammails in Teer verwandeln könnte, würde all unsere Strassenprobleme lösen, doch passieren tut's ja nich. 

Und was das so für Mails sind, herrlich: 
Ein Blick in meinen Postkasten offenbart mir die Email eines gewissen Herrn Amoke, der mich mit einem außergewöhnlichen Notfall konfrontiert.
Dummerweise ist ein dem Herrn Amoke bekannter Herr Ogulagogu irgendwo auf dem afrikanischen Kontinent eine Dachbodentreppe hinuntergefallen, was zu seinem Ableben führte. Noch dummererweise hat Herr Ogulagogu ein nicht unbeträchtliches Vermögen auf seinen Konten herumliegen, ca. 17 Millionen plus minus 500.000, man weiss es halt nicht genau, der Rest des Geldes liegt vermutlich auf dem Dachboden, von dem er hinabstürzte. 
Aus irgendeinem nicht genauer benannten Grund muss nun ausgerechnet ich armer Wochenrückblicksschreiber meinen Namen und meine vollständige Adresse UND meine Bankdaten angeben, damit die 17 Millionen Euro und der Dachbodeninhalt auch gerecht auf alle in Deutschland lebenden Nachkommen des Herrn Ogulagogu verteilt werden. Für - ich zitiere - "die Mühe, der sie sich aussetzen tun, werden ihnen wir ein Geld überweisen auf ihre angegebene Konto in der Höhe von 50.000 Euro nach Auszahlung an Erben Ogulagogus direkt." 

Die Glaubwürdigkeit solcherlei Emails leidet bedauerlicherweise stark darunter, dass ich noch 25 andere Emails wöchentlich bekomme, in denen aus Herr Ogulagogu Herr Balabay, Frau Schulgaru oder eine siamesische Katze wird und die Dachbodentreppe sich in eine Felsspalte, einen brennenden Bus oder eine Gasexplosion verwandelt.

Früher wäre man ja froh gewesen über einen reichen Erbonkel aus den Staaten, aber nun hat man siebzehn Erbonkel und Tanten auf dem afrikanischen Kontinent, das nenne ich monetäre Evolution.
Die Euphorie über den plötzlichen Reichtum wird aber noch gesteigert, denn schon auf der nächsten auch durchaus seriös ausschauenden Internetseite bin ich plötzlich und unerwartet der 999.999ste Besucher und habe nun mit einem einzigen Klick die Chance, ein zur Zeit begehrtes Gadget zu gewinnen. Auch hier kann man seine Freude nicht fassen. Musste man sich noch vor zwei Jahrzehnten mit einem lachhaften Frühstückskorb begnügen wenn man der einmillionste war, der mit dem Hüftknochen ein Supermarktdrehkreuz durchstieß, gewinnt man heute mit einem Klick ein iPad 2, einen Audi A3 oder ein Stückchen Neuseeland. Während man verwirrt sinniert, ob man zunächst die afrikanischen Emails beantwortet oder schnell der Millionenklicker wird, der man auch auf 18 anderen Seiten an diesem Tag werden kann - was für ein Glück - kann man sich ja ablenken mit einem flotten Spielchen am rechten oder linken Rand diverser anderer Internetseiten. Papier in den Müll bugsieren, Obama vs. Gaddafi, hau der Lena auf den Hut, egal was, auch hier wartet das Glück in Form von Gewinnen.
Aber jetzt mal ehrlich. Ich fall nicht drauf rein, genausowenig, wie ich den pseudohandschriftlichen Gewinnbenachrichtigungen aus dem Briefkasten einen Jota Glauben schenke. Oma Hilde aus der Strasse nebenan mag das anders sehen, frisch aus dem VHS-PC-Kurs "Wie beantworte ich eigentlich Emails?" wird die Hilde nach Afrika schreiben, dass sie gern die 50.000 Euro annimmt, der Verfasser aber ruhig 200-300 Euro für einen guten Deutschkurs abknapsen könne. Die Folgen der Beantwortung kann sich ja jeder selbst ausmalen. Wenn sich in Afrika die Meldung einer beantworteten Email herumspricht, stürzen spontan noch mehr Olugalogus in den Tod, werden von Schlangen gefressen, von Blitzen erschlagen, ersaufen im Andreasgraben.
Im Grunde schätze ich es so ein: Das doch recht verstopfte Internet würde auf Jahre frei bleiben, würde man es nur um all die Porno und Werbeseiten bereinigen. Und würden die Gewinnbenachrichtigungsfirmen auf die Gewinnbenachrichtigungen verzichten, hätten wir auch den einen oder anderen Baum mehr. Vielleicht ja sogar eine kleine Allee mit wilden Sonnenblumen, tanzenden Palmen, rollenden Kokosnüssen.
Da es nicht passiert, hol ich dann jetzt mal meine Spam-Löschkeule aus dem Baumarkt.




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16.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 4: Vollkornbrot und Playstationspiele


Wenn es ranzige Playstationspiele gibt,
dann hat schimmeliges Brot ja wohl auch seine Daseinsberechtigung.



Ich wusste es ja nicht, Entschuldigung.
Wirklich nicht.
Am gestrigen Sonntag feierte ich kräftig die deutsche Meisterschaft des BVB an der Westfalenhalle, ich schmetterte das ein oder andere Lied, winkte Leonardo Dede zum Abschied und war trotz zwischenzeitlichem Hagelschauer frohen Mutes (als Dortmunder hält man eh nicht viel von blauem Himmel mit weißen Wolken).
Aber all diese Freude, sie war nicht erlaubt, denn in den Internetforen der Republik mischten sich einzelne Sommersprossen der schlechten Laune auf die sonst so makellose Feierhaut.
Nicht von Fans anderer Mannschaften, die nun dem Pott die Schale nicht gönnten, sondern von humorbefreiten Spaßbremsblöcken, die im Internet sentierten, dass es doch nun wirklich wichtigeres gebe als den Fußball. Um das ganze auf die Spitze zu treiben, hat es keine zwei Forenbeiträge gedauert, bis jemand nachlegte mit der Aussage, dass schon die römischen Machthaber dieses Prinzip geschickt zu nutzen wussten als Verblödungsorgie für die Masse.

Das Prinzip: Brot und Spiele.

Schon schön: Wann immer in Europas geografischer Mitte droht, Spaß aufzukommen, sind die Bedenkenträger nicht weit, um mit erhobenen Zeigefinger die gute Laune direkt wieder wegzupieksen. Und weil Kreativität nichts ist, was so einen richtigen Partymuffel auszeichnet, ist man sich auch nicht blöde genug, jedes mal aufs neue das "Brot und Spiele"- Argument aus der Mottenkiste der schlechten Beispiele zu kramen.

Gehört werden sie nicht, aber man stelle sich vor, wenn plötzlich doch?
Angela Merkel, die auf der Kanzlerkanzel verkündet (wobei ihre Hände wieder mit Pattex zusammengeklebt sind):

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ab heute leider kein Spaß mehr."

Die Streichliste, sie wäre lang:
- Bundesliga: abgeschafft
- Playstation und XBox: verboten
- Spielplätze: abgerissen
Angie würde auch erklären:
"Brot und Spiele, das wollen wir nicht mehr, wir wollen nicht mehr von unseren Entscheidungen in der Koalition ablenken, sie, liebe Mitbürger sollen sich voll und ganz auf unsere Politik konzentrieren."

Tja, dann aber gute Nacht.

Es würde vermutlich keine vier Wochen dauern und die ersten Bundesbürger schnitzen sich daheim einen handlichen Baseballschläger zurecht, während sie sich die Google-Route zum Bundestag ausdrucken.
Und während die Anarchie draussen vor dem Fenster tobt, tippt der Brot-und-Spiele-Theoretiker mit seinem erhobenen Zeigefinger nur fünf Worte in sein spaßbefreites Forum.
"Hab ich doch Recht gehabt"
Dass es sich mit den Konsequenzen aus dem Beweis der Theorie in diesem Land gleich wesentlich schlechter leben ließe, ist dabei nicht von Belang.
Hauptsache, man lag richtig.
Ist aber nicht schlimm, wir stehen ja schon vor seiner Tür, um ihn zu widerlegen.
Mit Doppelback geschnitten und Super-Nintendo.

Schöne Pause

Euer Penny

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13.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 3: CSI: Krefeld...The Death of Knötti


 Klar ist: Ungeschoren kommt Knöttis Mörder nicht davon...


Es gibt so viele Behörden auf der Welt, warum nicht auch diese?
Ich würde sie "präventive Prozessgenehmigungsstelle" nennen und sie absichtlich mit einem pullundertragenden Kleingeist besetzen, der in etwa über die raubtierartige Mimik von Wolfgang Schäuble verfügt. Zudem würde ich ihn mit einem riesigen "Abgelehnt"-Stempel ausstatten. Wofür wäre der Kleingeist gut? Er würde Prozessanträge der Bundesbürger als Erster einsehen und gegebenenfalls ablehnen, wenn kein Sinn im angestrebten Prozess erkennbar wäre. 
Dies würde 95 % aller Anträge betreffen, also bekäme der Kleingeist auch eine Palette 5 Liter-Eimer Stempelfarbe für den ersten Monat dazu geliefert. Der Vorteil für das deutsche Volk würde darin bestehen, dass die Gerichte sich den wirklich wichtigen Fällen widmen könnten und der hanebüchene Unfug, der dort manchmal veranstaltet wird, nicht in deutschen Zeitungen landet.

Vor ein paar Jahren wurde Gott verklagt, wegen begangener Grausamkeiten an seinen Gläubigen. Man musste sich allen Ernstes in einem Gerichtsgebäude treffen um dort festzustellen, dass der Jahrtausendprozeß gegen den Allmächtigen leider ins Wasser fallen muss, da Gott die Anklageschrift entgegenzunehmen verpflichtet ist und dies aufgrund fehlenden festen Wohnsitzes leider nicht möglich sei.

Da hat er aber Glück gehabt, der alte Nomade.

Hätte man bloß mich mal gefragt, mindestens einmal in der Woche hör ich eine Frauenstimme aus dem Nachbarhaus kreischen.
"Mein Gott Herbert, der Müll muss raus", oder auch "Mein Gott Herbert, was ist mit dem Rasen?" Ich hätte nicht nur Gottes genaue Adresse gewusst, sondern auch seinen Vornamen und daß er viel zu beschäftigt ist, um sich um sein Volk zu kümmern. Hätte man den Klagenden zum Feingeist geschickt, hätte er eine Nummer gezogen, zwei Stunden gewartet und hätte dann einen fetten "ABGELEHNT"-Stempel kassiert.
"Gott wird nicht verklagt, Paragraph 5 Absatz 3 Punkt c"
"Wo steht das?"
"Im Prozessgenehmigungsgesetzbuch!"
"Wo kann ich das einsehen?"
"Im Keller, direkt neben dem kleinen Atomreaktor, mit dem meine Glühbirne betrieben wird. Wollen Sie einen Schlüssel?"

Vielleicht hätte man auch die Anklage abgelehnt, die gestern vor deutschen Gerichten ein Ende fand. Es wurde heftigst gestritten über das Ableben von Knötti, dem gewöhnlichen Grünfrosch, der Postum noch einen Platz im Tiefkühlfach fand, vermutlich neben den gefrorenen Broccoliröschen. Der mutmaßliche Lurchmörder Frank H. (in der deutschen Presselandschaft können sich manche Menschen keinen vollständigen Nachnamen leisten, sondern nur nen Buchstaben mit nem Punkt, das Letteräquivalent zum schwarzen Balken vor den Augen) soll den Frosch erschossen haben.
Mitten in der Nacht.
Mit einer alten Weltkriegswumme.
In den Kopf des Frosches.
Die Frage, wie er das angestellt haben könnte so ganz ohne Navy Seals Laserzielfernrohr und Real-Time-Satellitenbildern vom Froschteich, blieb allerdings aus, weil er alles leugnete. Der Besitzer des Frosches und Kläger der Anklage indes sprach über seinen verbliebenden, überlebenden Frosch, dem nun ein Hinterbein fehle und er war sich nicht zu schade, den Reportern mitzuteilen, dass er diesen Frosch nun "Ahab" getauft hat und der tote Knötti als Beweisstück A noch in der 5-Sterne-Asservatenkammer weilt und still und leise auf Gerechtigkeit wartet. Mit präventiver Prozessgenehmigungsstelle wäre es gar nicht soweit gekommen. Das wäre kurz und schmerzlos abgelaufen.
"Wegen einem toten Frosch führen wir in diesem Land keine Prozesse."
"Aber er hat ihn erschossen!"
"Möchten sie den 'Abgelehnt'-Stempel auf den Antrag haben oder doch lieber auf Ahab?"
Und dann wär Ruhe im Karton gewesen.
Naja, die Gutmenschen werden's wohl verhindern.

Schönes Wochenende

Euer Penny

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Pennys-Pausen-Plauderei Folge 2: Voooollbepackt mit tollen Sachen...


Als Familie kann man auch ein harmonisches Wochenende verbringen, wenn man den einen oder anderen Postboten verspeist! 

In der guten alten Zeit, als Handys noch Antennen hatten, da war "Experte" ein Beruf von recht ehrenwerter Natur. Anno heutzumal steht der Begriff irgendwo zwischen "Kackfass" und "Schmockenteufel", die Schimpfwort-Experten sind sich wohl noch nicht ganz einig. Sie sind aber auch selbst schuld, denn: 
Wer heute auf Videotextseite 345 verkündet, dass der Verzehr von halbrohen Tomaten nun doch nicht vor Krebs schützt, aber immerhin einen seidigen Teint verursacht, aber vor 2 Jahren auf Videotextseite 567 das genaue Gegenteil behauptet hat, dem soll der Spott der Videotext-Leser aus einer Wolke herab auf's Haupthaar strömen. 
Auch die mittlerweile stark gestiegene Bandbreite der Betätigungsfelder lässt nicht den Gedanken zu, dass man es mit Genies zu tun hat.
Wo früher wenige Leute alles wussten, wissen heute alle nur ein bisschen oder auch mal gar nix. Selbst wer bei Google "Nacktschneckenexperte" eingibt, bekommt einen Treffer und weiß fortan, dass diese am besten mit parasitischen Nematoden bekämpft werden.
Ist man übrigens "Experte" für bild.de, wird es noch haariger, da werden die Tipps so wertvoll wie ein kleines Steak. Heute stieß ich auf einen Artikel mit der Überschrift "Wie gestalte ich ein harmonisches Wochenende?" Für alle, die sich am Wochenende stets den Schädel einschlagen oder in der Sofaritze vor sich hin mumifizieren, hat bild.de ein Expertenduo abgestellt, welches vitale Tipps gibt. Karin Dietl-Wichmann ist Beziehungsexpertin und hat ein Buch mit dem Titel "Scheid' Dich endlich" geschrieben. Ihr folgt im Gleichschritt Paar-Therapeutin Mia von Waldenfels, deren nicht minder zur Berufswahl konträrer Wälzer "Du wie Du und Ich wie ich" auf den Markt geworfen wurde. Buchtitel und Berufsbezeichnungen verraten uns: Hier hat man es mit ausgewiesenen Experten zu tun.
Dann gehts auch schon los, ist ja schon fast Wochenende:

Zum Thema Verwandtschaft:

"Verwandtschaft sollte man sich an so einem (harmonischen, die Red.) Wochenende unbedingt vom Halse halten. Hier dürfen keine Kompromisse eingegangen werden. Wenn Sie sich vorgenommen haben allein zu sein, müssen Sie das auch machen."

Wenn nun also Tante Gisela anruft und mit krächzender Stimme verkündet, dass der Schulterblattknochen seit dem morgendlichen Treppensturz am Ohrläppchen kitzelt und alles an sich ein bisschen wehtut, man aber nicht anruft, um sich zu beklagen, sondern man nur ein bisschen reden wolle, dann müssen Cindy und Wolfgang hart bleiben.
"Du Gisela, ganz ehrlich, wir müssen noch Leergut wegbringen und danach ist die Kohle im Grill auch schon heiß, können wir nicht Montag quatschen?"

Herzlos, aber immerhin konsequent.

Man kann aber auch vorgreifen und zwar so: "Manchmal hilft es auch, ganz ehrlich vorher anzurufen und zu sagen, dass Sie und ihr Partner mal Zeit für sich haben wollen".

Ergo: "Also Gisela, es ist Freitag, 17:15 und du bleibst bitte bis Montag, sieben Uhr, im Erdgeschoss und bewegst dich nicht. Schönes Wochenende."

Finanzexperten scheinen die beiden Autorinnen nicht zu sein, denn wer so seine Tanten behandelt, der tauscht ein Schein-Harmonie-Wochenende mit freier Leergutecke gegen einen Platz im Testament voller Euro-Tausender.

Zum Thema Sex:

"Auch Sex kann Stress sein", experteln die beiden Autorinnen. Vor allem planen solle man es nicht. Cindy ist vermutlich auch nicht besonders begeistert, wenn Wolfgang ihr offeriert: 'Cindy, Geschlechtsverkehr heute Abend zwischen dem RTL-Aktuell-Sport-Nachrichten und dem Wetterbericht. Ist ja Wochenende, Baby, da wollen wir uns mal Zeit lassen.'

Entscheidend sei auch die richtige Stimmung, wie die erzeugt wird, wird leider nicht verraten, aber "bloß kein Blödsinn wie Kerzen, Rosen und Champagner-Bad, denn diese vermeintlichen Frauenphantasien werden maßlos überschätzt."
Die Vorstellung von Cindy und Wolfgang, die sich unter grellem Neonlicht in einer Wanne voller Schweinemett gegenseitig mit einem Echinocactus grusonii massieren ist doch auch gleich viel harmonischer. Wer nicht weiß, was ein Echinocactus grusonii ist, der wende sich an die Experten der DKG (Deutsche Kakteengesellschaft).

Zum Thema Langeweile:

Der Partner sei kein Alleinunterhalter, meinen die Expertinnen. Man solle den Tag gestalten als sei man Single und jeder könne drei Wünsche aufschreiben und der Wunsch mit dem beide gut zurechtkämen, der werde auch erfüllt.

Wolfgangs Zettel:

- Grillkohle kaufen
- Nach dem Wetterbericht nochmal Liebe machen
- Bierflasche ohne Zahnverlust öffnen

Cindys Zettel:

- neuen Staubsaugerbeutel für die Grillasche kaufen
- schon vor RTL-Aktuell mit dem Liebesakt beginnen
- vielleicht doch den Notarzt zu Tante Gisela schicken

In 98 % aller Fälle läuft es vermutlich auf längeren Sex hinaus. Dann müsste man aber nochmal in den Blumenmarkt.

Zum Thema Nähe:

Die Expertinnen: "Der Albtraum vieler Pärchen: Drei Tage frei heißt: 72 Stunden gemeinsames Programm." Man solle sich gegenseitig Freiräume geben, also Wolfgang mit den Kumpels zum Sport, Cindy kann zwei Stunden mit der besten Freundin telefonieren.

Wolfgang geht also in den Muskelkonglomerat-Tempel, damit er am Montag Tante Gisela ins Auto wuchten und ins Krankenhaus fahren kann und Cindy kann ihrer Freundin erzählen, wieviele Löcher der Echinocactus grusonii in ihrem Rücken hinterlassen hat und dass "das ja mal ne total neue Erfahrung war!"

Zum Thema Ernährung:

"Bloß am Wochenende nicht mit einer Diät beginnen. Das führt zu schlechter Laune."

Hier stimme ich mit den Mädels überein, schliesslich muss das Mett aus der Badewanne noch weggebraten werden. Aber erst die Kaktusstachel entfernen.

Fazit:

Ein harmonisches Wochenende verlebt der, der seit der Geburtskanalrutsche als Single durchs Leben torkelt oder der, der als Nacktschnecke so gerade eben an einem Freitagabend durch Ausweichen einer parasitischen Nematode dem Nacktschneckenableben entkommen ist. Eigentlich recht einfach.

Guten Appetit und eine schöne Pause

Euer Penny



P.S.: Wenn Beziehungsexperten Bücher mit dem Titel "Scheid' Dich endlich" schreiben, dann sollte in den Buchhandlungen der Nation doch bestimmt auch ein Vegetarier-Wälzer liegen, verfasst von Brutus Fleyschclopps und von Buchtitelfindungsexperten "Die nächste Kuh bist Du...333 Wege zum perfekten Steak" benannt.

Ich würd's kaufen.

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11.5.11

Pennys-Pausen-Plauderei Folge 1: Gib Gummi, Bundestag



Unser neuer Gesundheitsminister!


Eine Nachricht erschüttert die Republik im Allgemeinen, Berlin im Besonderen, den Bundestag im Speziellen. Ein Kondomautomat war aufgestellt worden, nicht in irgendeiner schummrigen Kneipe am Rand von Kreuzberg, nein mitten im deutschen Bundestag stand auf einmal seit letzter Woche ein Präservativherausgabegerät. Vermutlich war das sogar die offizielle Bezeichnung der Politiker, man weiß es aber nicht genau. Tage später war das Gerät schon wieder abgebaut, eigentlich schade, was hätte es da nicht für heitere Geschichten geben können.

Zunächst aber muss gesagt sein, dass sich bei einer solchen Nachricht schlicht ein Gegenhaltungsreflex einstellt. Politiker und Sex? Pause. Pause. Pause. Nachdenken. Frage: Machen die so etwas??? Das Volk schüttelt sich und die Köpfe und sagt: Nein. Die eigenen Eltern haben keinen Sex, Politiker auch nicht. Dann darf nicht vergessen werden und unerwähnt bleiben, dass nicht wenige Staatsdiener mit ihrem Gesicht verhüten, wieder andere zerstören sämtliche sexuelle Erregung ihrer Mitmenschen durch geschwungene Sätze in Podiumsreden. So sprach einst Georg Unland: "Was wir heute ausgeben, müssen wir hart erarbeiten und dürfen es zukünftigen Generationen nicht als Mitgift mitgeben." Bitte, wer dabei ein Kitzeln in der Hose verspürt, hat doch schon nen Fetisch. Und nicht wenige Politiker verhindern aufbrausende Umgebungslibido schlicht mit ihrem Namen. "Würden Sie gerne mit mir schlafen, liebe Frau Sabine Leutheuser-Schnarrenber....ach, vergessen sie's, ist schon wieder vorbei."
Vorbei sind nun die 5 Tage, in denen man wirklich und effektiv Kondome im deutschen Bundestag beziehen konnte. Papa Lammert hat es befohlen. Und so den einzelnen Parteien die recht kreative Möglichkeit geraubt, über farbige Gummis zukünftige Koalitionen zu bilden. Gangbang für's Volk, das wär schon was gewesen, live aus dem Bundestag. Könnte es danach chaotischer sein? So müssen die Westerwelles und Gabriels dieser Republik wieder selbst in den DM latschen. Traurig.


Zum Schluß sei noch erwähnt, dass niemand aus dem Parlament den Auftrag zur Aufstellung des Automaten gab. Die Software des Automatenherstellers hatte registriert, dass eine bestimmte Zigarettensorte nicht mehr fluppt und diese automatisch durch Kondome ersetzt. Vielleicht war es auch die Urangst von Bundestagsherbergspapi Lammert, was auf nicht nachgefragte Kondome folgen würden. Die spanische Fliege oder die Vagina-to-go in einer Abgeordnetentasche, DAS wär's doch noch gewesen.

Schöne Pause, Euer Penny
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