Pennys Wochenrückblick Folge 71: Ach der Herbst! Tage kürzer und Bremswege nicht so sehr!
Im Prinzip ist der Herbst ja eine prima Sache. Also zumindest der Anfang.
Wenn die Sonne noch angenehm warm vom Himmel scheint.
Wenn die Blätter goldgelb und in was weiß ich nicht alles für romantischen Farben auf dem Gehsteig liegen.
Da kann man wunderbar mit seinen Füßen hindurch rascheln, Raschel, Raschel, raschelt es auf Regenwurmhöhe. Man könnte bis in alle Ewigkeit dieses schnarrende Geräusch mit seinen Stampfern verursachen, wenn man nicht irgendwann gegen einen im unerbittlichen Herbstlaub erstickten Igel treten würde.
Von da an ist es schlagartig vorbei mit der guten Herbstlaune, ab da wird Laub böse und dies ist auch die Zeit, wo es auf die Strasse kriecht, um mit kaltem Herbstregen eine todbringende und fiese Allianz des Schreckens einzugehen.
Alljährlich werden Autoverbände, Polizeisprecher und Zeitungen nicht müde zu betonen, wie gefährlich schmierig und seifig verregnetes Herbstlaub sei und das mit uneingeschränkter Vorsicht gefahren werden muss. Nasses Baumgetöse steht dann schnell auf einer Stufe mit Glatteis.
Und das ist ja schon nicht richtig, das wird jeder bestätigen können, der erfolglos und schlimme Wunden davontragend seine Schlittschuhe mal auf nassem Laub ausprobiert hat.
Aber trotzdem: Laub ist Teufel und der Herbst an sich voller Unannehmlichkeiten für die, die es wagen, sich ihm entgegenzustellen.
Ist es nicht immer wieder interessant, was für Gefahren lauern, wenn harmlose Dinge in Massen auftreten? Also, so ein Glas Wasser hat zum Beispiel eine nur begrenzte furchterregende Wirkung. Man kann das Wasser in dem Glas anpöbeln, es verunglimpfen, ihm schlimme Namen geben („Du…Coca Cola Zero, Du!“) und wenn man die Nase voll hat vom Wasser beschimpfen, dann schüttet man es in den Ausguss und schon ist Stille im Karton.
Steht man allerdings sieben Millionen Wassergläsern gegenüber, dann sieht der Fall schon ein bisschen anders aus und wüste verbale Traktierungen bleiben flugs im Halse stecken….jetzt bloooooß keine falsche Bewegung.
Und so ist es auch mit Laub. Hebt man so ein Blatt vom Gehweg auf, lässt es sich ohne nennenswerten Widerstand in ein Lexikon pressen, wo es frustriert dahinwelkt in den nächsten Monaten ohne allerdings auch nur einen einzigen zumindest halbherzigen Befreiungsversuch zu unternehmen. Aber wehe, es kommt in Massen, nass, auf der Strasse.
Nun, die Ermahnungen und die Zeigefinger jucken kaum Jemanden. Nasses Herbstlaub wird nicht ernst genommen. Schließlich gibt’s auch keine Herbstreifen, eigentlich komisch. Wäre doch eine nette Marktlücke, Reifen mit Ahornblatt-Ausstanzungen, mit denen man problemlos über alle herbstlichen Gefahrenquellen hinweg düst. Da ist der Schritt zu Frühlingsreifen natürlich nicht weit, wer weiß, in was sich Blütenpollen so alles verwandeln, wenn man sie erst mal auf die Strasse lässt.
Doch richtig gute Hinweise sind nicht zu erwarten in solch gefährlichen Tagen.
Der "Automobilclub Kraftfahrerschutz" rät dazu, den Fuß vom Gas zu nehmen und den Abstand zu vergrößern.
Super!
Aber jetzt sind wir doch mal ehrlich, bringt uns das wirklich weiter?
Rät der "Meteoritenclub Erdbewohnerschutz" vor dem drohenden Aufprall eines Kometen, in die Hocke zu gehen und den Kopf einzuziehen?
Selten.
Schließlich muss man in allen gefährlichen Situationen im Straßenverkehr den Fuß vom Gas nehmen, es sei denn, ein wütender Stier hat das eigene rote Auto entdeckt, dann hat der Bleifuß Vorfahrt. Das alles erweckt den Eindruck, dass sich die Experten im Herbst melden, weil sie im Sommer außer Ferienstautipps nichts zu erzählen hatten. Einen guten Tipp hatte man aber doch, denn wer tatsächlich gegen das Laub den Kürzeren zieht und vom rechten Weg in Form der Fahrbahn abkommt, kann ruhig 80 Stundenkilometer draufhaben, solange man über einen Acker hoppelt. Das wäre besser, als mit 30 Km/h irgendwo aufzuprallen. Das ist natürlich alles schön und gut, wenn sich abseits der Straße tatsächlich ein Acker befindet und nicht etwa eine sture Hauswand, die nur selten bereit ist nachzugeben.
Nun ja. Schön wäre es, mal einen richtigen Experten zu fragen.
Michael Schumacher.
Der hat ja jetzt schließlich Zeit. Und ganz viel Geld. Aber auch hier gibt’s Probleme: die Formel Eins-Strecken, die der Kerpener so im Laufe der Jahre mit seiner roten Rikscha beackert hat, waren grundsätzlich frei von bösem Laub? Und warum? Weil am Streckenrand keine Bäume stehen. Nicht gerade naturfreundlich, die Herren Briatore und Co.
Aber vielleicht kann er ja trotzdem helfen der Schumi, Zeit hat der jetzt ohne Ende, einen ganzen Batzen voller Zeit, in denen er sich prima mit anderen Supersportlern von einst treffen könnte, die auch alle fuuuurchtbar viel Zeit haben und nichts mit ihr anzufangen wissen.
Das gipfelte in einer lustigen Zeitungsschlagzeile, BILD fragte: „Wird Schumi jetzt unglücklich?“ Und darunter, über die komplette halbe Seite: „650 Millionen und nichts zu tun!“
Die meisten von uns wären vermutlich auch kreuztraurig, wenn sie mit so wenig Geld derart früh in den Ruhestand gehen müssten. Wüssten weder ein noch aus, wachten morgens auf mit schrecklichen Gedanken: “Wohin bloß mit all dem Schotter? Soll ich wieder nach Deutschland und ordentlich Steuern nachzahlen? Oder mach ich es wie Boris und gebe den Großteil in einer Besenkammer aus?“
Weder das eine noch das andere käme für den Micha in Frage, also keine Steuern in Deutschland und keine seltsamen Schwangerschaften mit anderen Frauen. Trotzdem kommt man in Deutschland nicht drum rum, den ausgereisten Steuergeldern hinterher zu keifen, ach all das schöne Steuergeld, man könnte Leute einstellen, die permanent die Strassen laubfrei halten, ach der Schumi, der ist Schuld an der desolaten Verkehrssituation in unserem Land.
Aber all das Geheule ist nur der Tropfen auf’s trockene Blatt, es juckt sie nicht, die Reichen und wer will es ihnen verdenken? Stattdessen sollte man bitte den umgekehrten Weg gehen und furchtbar wohlhabende Menschen in Germany einbürgern, auf das sie hier ihr Geld in Schubkarren zum Finanzamt schubsen. Also, Kaiser von China, Sultan von Brunei und Frau Roberts aus Hollywood, bitte kommen sie doch hinüber in unser Land. Wir hatten hier mal ne klasse WM. Und auch sonst hat unser Staat so einige Vorzüge. Frau Roberts könnte endlich in der Lindenstrasse auftreten, ach, wie wäre das schön.
Das Problem von satanischem Laub auf den Strassen wäre mit derart hohen Einnahmen im Steuersäckel auch sofort gelöst, denn an jedem KFZ könnte man nun problemlos auf Staatskosten einen Laubsauger am Frontspoiler installieren.
Der muss dann nur noch durch den TÜV, der mittlerweile von Michael Schumacher geleitet wird.
Der hat ja sonst nichts zu tun.
Wenn die Sonne noch angenehm warm vom Himmel scheint.
Wenn die Blätter goldgelb und in was weiß ich nicht alles für romantischen Farben auf dem Gehsteig liegen.
Da kann man wunderbar mit seinen Füßen hindurch rascheln, Raschel, Raschel, raschelt es auf Regenwurmhöhe. Man könnte bis in alle Ewigkeit dieses schnarrende Geräusch mit seinen Stampfern verursachen, wenn man nicht irgendwann gegen einen im unerbittlichen Herbstlaub erstickten Igel treten würde.
Von da an ist es schlagartig vorbei mit der guten Herbstlaune, ab da wird Laub böse und dies ist auch die Zeit, wo es auf die Strasse kriecht, um mit kaltem Herbstregen eine todbringende und fiese Allianz des Schreckens einzugehen.
Alljährlich werden Autoverbände, Polizeisprecher und Zeitungen nicht müde zu betonen, wie gefährlich schmierig und seifig verregnetes Herbstlaub sei und das mit uneingeschränkter Vorsicht gefahren werden muss. Nasses Baumgetöse steht dann schnell auf einer Stufe mit Glatteis.
Und das ist ja schon nicht richtig, das wird jeder bestätigen können, der erfolglos und schlimme Wunden davontragend seine Schlittschuhe mal auf nassem Laub ausprobiert hat.
Aber trotzdem: Laub ist Teufel und der Herbst an sich voller Unannehmlichkeiten für die, die es wagen, sich ihm entgegenzustellen.
Ist es nicht immer wieder interessant, was für Gefahren lauern, wenn harmlose Dinge in Massen auftreten? Also, so ein Glas Wasser hat zum Beispiel eine nur begrenzte furchterregende Wirkung. Man kann das Wasser in dem Glas anpöbeln, es verunglimpfen, ihm schlimme Namen geben („Du…Coca Cola Zero, Du!“) und wenn man die Nase voll hat vom Wasser beschimpfen, dann schüttet man es in den Ausguss und schon ist Stille im Karton.
Steht man allerdings sieben Millionen Wassergläsern gegenüber, dann sieht der Fall schon ein bisschen anders aus und wüste verbale Traktierungen bleiben flugs im Halse stecken….jetzt bloooooß keine falsche Bewegung.
Und so ist es auch mit Laub. Hebt man so ein Blatt vom Gehweg auf, lässt es sich ohne nennenswerten Widerstand in ein Lexikon pressen, wo es frustriert dahinwelkt in den nächsten Monaten ohne allerdings auch nur einen einzigen zumindest halbherzigen Befreiungsversuch zu unternehmen. Aber wehe, es kommt in Massen, nass, auf der Strasse.
Nun, die Ermahnungen und die Zeigefinger jucken kaum Jemanden. Nasses Herbstlaub wird nicht ernst genommen. Schließlich gibt’s auch keine Herbstreifen, eigentlich komisch. Wäre doch eine nette Marktlücke, Reifen mit Ahornblatt-Ausstanzungen, mit denen man problemlos über alle herbstlichen Gefahrenquellen hinweg düst. Da ist der Schritt zu Frühlingsreifen natürlich nicht weit, wer weiß, in was sich Blütenpollen so alles verwandeln, wenn man sie erst mal auf die Strasse lässt.
Doch richtig gute Hinweise sind nicht zu erwarten in solch gefährlichen Tagen.
Der "Automobilclub Kraftfahrerschutz" rät dazu, den Fuß vom Gas zu nehmen und den Abstand zu vergrößern.
Super!
Aber jetzt sind wir doch mal ehrlich, bringt uns das wirklich weiter?
Rät der "Meteoritenclub Erdbewohnerschutz" vor dem drohenden Aufprall eines Kometen, in die Hocke zu gehen und den Kopf einzuziehen?
Selten.
Schließlich muss man in allen gefährlichen Situationen im Straßenverkehr den Fuß vom Gas nehmen, es sei denn, ein wütender Stier hat das eigene rote Auto entdeckt, dann hat der Bleifuß Vorfahrt. Das alles erweckt den Eindruck, dass sich die Experten im Herbst melden, weil sie im Sommer außer Ferienstautipps nichts zu erzählen hatten. Einen guten Tipp hatte man aber doch, denn wer tatsächlich gegen das Laub den Kürzeren zieht und vom rechten Weg in Form der Fahrbahn abkommt, kann ruhig 80 Stundenkilometer draufhaben, solange man über einen Acker hoppelt. Das wäre besser, als mit 30 Km/h irgendwo aufzuprallen. Das ist natürlich alles schön und gut, wenn sich abseits der Straße tatsächlich ein Acker befindet und nicht etwa eine sture Hauswand, die nur selten bereit ist nachzugeben.
Nun ja. Schön wäre es, mal einen richtigen Experten zu fragen.
Michael Schumacher.
Der hat ja jetzt schließlich Zeit. Und ganz viel Geld. Aber auch hier gibt’s Probleme: die Formel Eins-Strecken, die der Kerpener so im Laufe der Jahre mit seiner roten Rikscha beackert hat, waren grundsätzlich frei von bösem Laub? Und warum? Weil am Streckenrand keine Bäume stehen. Nicht gerade naturfreundlich, die Herren Briatore und Co.
Aber vielleicht kann er ja trotzdem helfen der Schumi, Zeit hat der jetzt ohne Ende, einen ganzen Batzen voller Zeit, in denen er sich prima mit anderen Supersportlern von einst treffen könnte, die auch alle fuuuurchtbar viel Zeit haben und nichts mit ihr anzufangen wissen.
Das gipfelte in einer lustigen Zeitungsschlagzeile, BILD fragte: „Wird Schumi jetzt unglücklich?“ Und darunter, über die komplette halbe Seite: „650 Millionen und nichts zu tun!“
Die meisten von uns wären vermutlich auch kreuztraurig, wenn sie mit so wenig Geld derart früh in den Ruhestand gehen müssten. Wüssten weder ein noch aus, wachten morgens auf mit schrecklichen Gedanken: “Wohin bloß mit all dem Schotter? Soll ich wieder nach Deutschland und ordentlich Steuern nachzahlen? Oder mach ich es wie Boris und gebe den Großteil in einer Besenkammer aus?“
Weder das eine noch das andere käme für den Micha in Frage, also keine Steuern in Deutschland und keine seltsamen Schwangerschaften mit anderen Frauen. Trotzdem kommt man in Deutschland nicht drum rum, den ausgereisten Steuergeldern hinterher zu keifen, ach all das schöne Steuergeld, man könnte Leute einstellen, die permanent die Strassen laubfrei halten, ach der Schumi, der ist Schuld an der desolaten Verkehrssituation in unserem Land.
Aber all das Geheule ist nur der Tropfen auf’s trockene Blatt, es juckt sie nicht, die Reichen und wer will es ihnen verdenken? Stattdessen sollte man bitte den umgekehrten Weg gehen und furchtbar wohlhabende Menschen in Germany einbürgern, auf das sie hier ihr Geld in Schubkarren zum Finanzamt schubsen. Also, Kaiser von China, Sultan von Brunei und Frau Roberts aus Hollywood, bitte kommen sie doch hinüber in unser Land. Wir hatten hier mal ne klasse WM. Und auch sonst hat unser Staat so einige Vorzüge. Frau Roberts könnte endlich in der Lindenstrasse auftreten, ach, wie wäre das schön.
Das Problem von satanischem Laub auf den Strassen wäre mit derart hohen Einnahmen im Steuersäckel auch sofort gelöst, denn an jedem KFZ könnte man nun problemlos auf Staatskosten einen Laubsauger am Frontspoiler installieren.
Der muss dann nur noch durch den TÜV, der mittlerweile von Michael Schumacher geleitet wird.
Der hat ja sonst nichts zu tun.